# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Hertha bewegt das Herz
       
       > Die Hertha muss aufpassen, dass sie am Ende der Woche nicht in der 2.
       > Liga aufwacht. Frühling wird's nicht, aber es geht ein Flieger nach
       > Mallorca.
       
 (IMG) Bild: Kirschblüte in Berlin, hier auf dem Mauerradweg im Wedding. Nicht im Bild: Die winterliche Kälte
       
       Beim Blick auf das viele Auf und Ab in dieser Stadt ist auch festzustellen,
       dass Berlin schon eine erstaunliche innerstädtische Ex-Dichte aufzuweisen
       hat. Und die wird am Dienstag, nun ja, noch ein endgültiger. Ex eben. Denn
       erst am Dienstag ist es dann wirklich vorbei mit dem Flughafen Tegel,
       selbst wenn er eigentlich bereits Geschichte ist. Schließlich ging der
       letzte Linienflug von dort am 8. November vergangenen Jahres nach Paris.
       Allerdings muss der Flughafen Tegel bis Dienstag noch laut
       BER-Planfeststellung betriebsbereit gehalten werden. Dann erst ist er um 24
       Uhr planungsrechtlich kein Flughafen mehr, dann kann dort am Ex-Flughafen
       die Zukunft beginnen.
       
       Im anderen innerstädtischen Ex-Flughafen Tempelhof (die letzte planmäßige
       Maschine am 30. Oktober 2008 ging nach Mannheim) hätte am Dienstag übrigens
       Start der „[1][Diversity United“-Ausstellung] sein sollen. Die Schau mit
       europäischer Kunst ist von Corona und den Umständen aber erst mal in den
       Juni vertrieben worden.
       
       Doch am Flughafen BER wenigstens geht was. Am Dienstag startet da zum
       Beispiel um 9 Uhr der Flieger nach Palma de Mallorca. Wetterprognose dort:
       sonnig und mit 21 Grad angenehm warm.
       
       Aber jetzt zu einem Thema, das die Herzen wirklich zu bewegen weiß, also
       wohl von einigen. Möglicherweise. Oder? [2][Ach, Hertha!]
       
       Zum 1. Juni wechselt ja Fredi Bobic von der in dieser Saison äußerst
       erfolgreichen Frankfurter Eintracht zu den Berliner Bundesligakickern, und
       zwar als deren neuer Geschäftsführer. Sein Arbeitsvertrag gilt übrigens
       auch für die zweite Liga. Aber solche vorausschauenden Maßnahmen tun eben
       Not bei dem sich selbst eigentlich als „[3][Big Ciy Club“] einschätzenden
       Verein, der in seinem Wesenskern schon auch das ist, was man mit den vielen
       Abs und Aufs so salopp Fahrstuhlmannschaft nennt. In dieser Disziplin
       mischt die Hertha tatsächlich in der Spitzengruppe mit: Sechs Mal ist der
       Club aus der Bundesliga abgestiegen. Und hoffnungsvolle sechs Mal wieder
       aufgestiegen.
       
       Auch aktuell steht das Team als 17. auf einem Abstiegsplatz.
       Quarantänebedingt hat Hertha drei Spiele weniger als der Rest der Liga, in
       der dazu andere vom Abstieg bedrohte Teams plötzlich mit dem Gewinnen
       anfingen.
       
       Jetzt haben es die Spieler in dieser Woche wieder selbst in der Hand
       beziehungsweise am Fuß, um mit den Toren die nötigen Punkte zu sammeln.
       Gleich drei Mal muss Hertha antreten: am Montag geht es nach Mainz, am
       Donnerstag spielt man im Olympiastadion gegen Freiburg und am Sonntag beim
       Spitzenabstiegsspiel gegen Bielefeld.
       
       Manche Niederlage aber ist mehr als verdient. Man darf sie sogar feiern. Im
       vergangenen Jahr machte man das in Berlin sogar in Form eines einmaligen
       gesetzlichen Feiertags, weil sich da am 8. Mai 2020 zum 75. Mal die
       Kapitulation der Wehrmacht jährte und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs
       in Europa. Daran darf man sich ruhig auch ohne die gesetzliche
       Feiertagsrahmung am Samstag zum 76. Mal erinnern.
       
       3 May 2021
       
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