# taz.de -- Präsidentenwahl in Peru: Linkskandidat liegt vorne
       
       > Ersten Ergebnissen zufolge lag Pedro Castillo mit 16,1 Prozent der
       > Stimmen in Führung. Der Gewerkschafter hatte 2017 einen Lehrerstreik
       > angeführt.
       
 (IMG) Bild: Pedro Castillo, Präsidentschaftskandidat der Partei Peru Libre, liegt überraschend vorne
       
       Lima dpa/afp | Bei der Präsidentenwahl in Peru liegt der Linkskandidat
       Pedro Castillo überraschend vorne. Laut Wahlnachbefragungen kommt der
       Bewerber der Partei Perú Libre auf 16,1 Prozent der Stimmen, wie die
       staatliche Nachrichtenagentur Agencia Andina am Sonntag berichtete. Hinter
       dem Grundschullehrer lagen demnach der konservative
       Wirtschaftswissenschaftler Hernando de Soto und [1][die rechte
       Ex-Abgeordnete Keiko Fujimori] mit jeweils 11,9 Prozent. Die beiden
       stärksten Kandidaten gehen in die Stichwahl.
       
       Castillo stammt aus der Provinz Chota im Norden des Landes und hatte 2017
       einen Lehrerstreik angeführt. Die Regierung warf ihm damals Verbindungen zu
       Sympathisanten der linken Rebellengruppe Leuchtender Pfad vor. Im Wahlkampf
       warb er für eine Verfassungsreform, einen Umbau des Rentensystems und die
       Verstaatlichung der Gasindustrie. Er gehörte zuletzt nicht zu den Favoriten
       im Rennen um das höchste Staatsamt und hatte erst in den vergangenen Wochen
       in den Umfragen zugelegt.
       
       Insgesamt standen 18 Kandidaten für das Amt des Präsidenten zur Wahl.
       Sollte keiner von ihnen in der ersten Runde eine Mehrheit von 51 Prozent
       der Stimmen erhalten, sind Stichwahlen am 6. Juni geplant. In dem
       südamerikanischen Land waren 25 Millionen Bürger aufgerufen, ihre Stimme
       abzugeben. In Peru herrscht eine Wahlpflicht. Viele gaben an, trotz der
       Angst vor einer Corona-Infektion gewählt zu haben, um die Strafe von
       umgerechnet rund 20 Euro zu vermeiden. Die endgültigen Ergebnisse der
       Parlamentswahl sollen im Laufe der Woche vorliegen.
       
       Peru leidet besonders stark unter der [2][Coronapandemie]: Es gehörte
       zeitweise zu den Ländern mit der höchsten Sterblichkeitsquote weltweit,
       zudem brach die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 12,9 Prozent ein. Nach
       einer Reihe von Skandalen ist zudem das Vertrauen der Bürger in die
       politische Klasse des Andenstaats tief erschüttert. Peru hat seit dem
       Beginn der Pandemie 1,6 Millionen Corona-Infektionen und 54.600 Todesfälle
       in Verbindung mit dem Virus registriert. Am Samstag meldeten die Behörden
       mehr als 11.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
       
       12 Apr 2021
       
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