# taz.de -- Rückschlag für Gentechnik: Kein Patent auf „Parkinson-Affen“
       
       > Immer wieder werden Tiere für Tierversuche genetisch verändert – und dann
       > patentiert. Nun wurde ein solches Patent auf Menschenaffen widerrufen.
       
 (IMG) Bild: Gentechnisch veränderte Wirbeltiere haben für die medizinische Forschung keinen wirklichen Nutzen
       
       München dpa | Patentgegner haben erneut die Streichung von Ansprüchen auf
       gentechnisch veränderte Menschenaffen erreicht. Nach mehrjährigem
       Rechtsstreit gab [1][eine Technische Beschwerdekammer als gerichtliche
       Instanz des Europäischen Patentamts (EPA) einem entsprechenden Einspruch
       statt], wie aus offiziellen Dokumenten hervorgeht. Diese Tiere sollten für
       Versuchszwecke gentechnisch so verändert werden, dass sie Symptome der
       Parkinsonkrankheit entwickeln. Dies sollte unter anderem der Entwicklung
       von Medikamenten dienen.
       
       Das Patent der Max-Planck-Gesellschaft wird der im Internet veröffentlichen
       Entscheidung zufolge nun so abgeändert, dass alle Ansprüche auf so
       gentechnisch veränderte Wirbeltiere gestrichen werden. [2][Die Organisation
       Testbiotech hatte seit 2016 gegen das Patent EP2328918 gekämpft].
       Ausschlaggebend für die Entscheidung waren ethische Gründe. Demnach steht
       dem zu erwartenden Tierleid kein ausreichend nachgewiesener wesentlicher
       medizinischer Nutzen gegenüber.
       
       Die Patentgegner von Testbiotech fordern ein vollständiges Verbot der
       Patentierung von Tieren. „Diese Patente stehen im Gegensatz zum Schutz und
       dem Respekt, den unsere Gesellschaft den Tieren schuldet“, sagte
       Geschäftsführer Christoph Then.
       
       Bereits im Vorjahr hatte eine Technische Beschwerdekammer Ansprüche auf
       Schimpansen und andere Tiere als nicht patentfähig beurteilt. Ein breites
       Bündnis von Tier- und Umweltorganisationen und auch die Affenforscherin
       Jane Goodall hatten sich hier engagiert.
       
       ## Patent auf „Krebsmaus“
       
       Bereits seit 1992 ist die Patentierung von Tieren umstritten. Damals wurde
       in Europa erstmals ein Patent auf ein gentechnisch verändertes Säugetier
       erteilt, die sogenannte „Krebsmaus“ – die allerdings für die Krebsforschung
       dann kaum Bedeutung hatte.
       
       Seitdem wurden vom EPA Tausende ähnlicher Patente erteilt, meist auf
       Versuchstiere, zum Teil aber auch auf landwirtschaftlich genutzte Tiere wie
       Rinder und Schweine.
       
       19 Feb 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://register.epo.org/application?documentId=E5T37VIF7981DSU&number=EP09781633&lng=en&npl=false
 (DIR) [2] https://www.testbiotech.org/node/2552
       
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