# taz.de -- Verschärfter Lockdown in Berlin: Ein teuer erkauftes Weihnachtsfest
       
       > Schon jetzt ist klar, dass es auch in Berlin zum harten Lockdown kommen
       > wird. Alles andere wäre fatal. Reduzieren von Kontakten, lautet die
       > Devise.
       
 (IMG) Bild: Wie zum Beweis: volle Hütte am zweiten Adventswochenende am Breitscheidplatz
       
       Weihnachten findet statt dieses Jahr, aber es sind teuer erkaufte Festtage
       im (verkleinerten) Familienkreis. Statt der vagen Hoffnung, dass der
       Lockdown light am 10. Januar noch ein bisschen mehr light werden könnte,
       gibt es nun die Gewissheit: Es kommt zum harten Lockdown.
       
       Was genau Berlin im Einzelnen für die Zeit sogar schon vor Weihnachten
       beschließen wird, soll zwar erst am Dienstag im Senat abschließend beraten
       werden. Aber die Diskussionen in Bund und Ländern in dieser Woche weisen in
       eine klare Richtung: Im Einzelhandel – bis auf Lebensmittelgeschäfte und
       Drogerien und womöglich noch ein paar weitere Ausnahmen – dürften bald die
       Lichter ausgehen.
       
       Und eine Woche länger Schulferien gibt es wohl auch – schön für die Kinder,
       hart für die Eltern gerade jüngerer Kids, trotz in Aussicht gestellter
       Notbetreuung. Immerhin: Die Kitas sollen geöffnet bleiben.
       
       Damit bleibt die ersehnte Belohnung für die pandemiemüde Seele erst mal
       aus. Obwohl sich sehr viele Menschen artig an die allermeisten Regeln
       gehalten haben, geht das neue Jahr so ermüdend weiter, wie das alte endet –
       und schlimmer noch: Es wird erst mal alles noch ein bisschen ätzender,
       bevor es besser werden kann.
       
       ## Man weiß inzwischen, was zu tun ist
       
       Das ist hart. Und dennoch gibt es kaum eine Alternative zum verschärften
       Lockdown. Die Auslastung der Intensivbetten ist in dieser Woche weiter
       gestiegen auf nun deutlich über den kritischen Wert von 25 Prozent und
       pendelt sich auf Dauerrot ein. Bei der Inzidenz treten wir nach wie vor
       auf viel zu hohem Niveau auf der Stelle. Es geht nicht voran.
       
       Immerhin: Man weiß inzwischen, was zu tun ist. Das einzige, was gegen
       dieses Virus hilft – solange der Impfstoff noch nicht im Einsatz ist – ist
       das Reduzieren von Kontakten. Denn man kann es auch so sehen: Weil Theater,
       Museen und Restaurants nun schon eine ganze Weile zu sind, treten wir
       wenigstens auf der Stelle (anstatt dass die Situation in den Krankenhäusern
       schon jetzt verloren wäre).
       
       Eine durchaus relevante Zahl von Menschen würde sich am postweihnachtlichen
       Rabatt-Wühltisch im Shoppingcenter begegnen oder nach dem Familienfest
       daheim in vollen Klassenzimmern aufeinanderhocken. Der Preis, den wir
       bereit wären zu zahlen in dieser Pandemie, er würde immer höher.
       
       12 Dec 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Klöpper
       
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