# taz.de -- Wegen Gewaltandrohungen im Internet: Durchsuchung bei Attila Hildmann
       
       > Der Staatschutz hat die Wohnung des Kochs Attila Hildmann durchsucht und
       > mehrere Laptops beschlagnahmt. In Berlin gibt es weitere Coronaproteste.
       
 (IMG) Bild: Attila Hildmann bei einer Demonstration gegen die Coronamaßnahmen im August
       
       Potsdam taz | [1][Verschwörungsfanatiker Attila Hildmann] hat einen neuen
       Grund, sich in seiner Telegram-Chatwahngruppe erbost und mit gewohnt kruden
       Sätzen zu beschweren. Am Dienstagabend haben Staatsschützer der
       Brandenburger Polizei seiner Wohnung einen Besuch abgestattet.
       
       Die Durchsuchung in Attila Hildmanns Wohnung in Brandenburg sei zum Zweck
       der Gefahrenabwehr auf Antrag der Staatsanwaltschaft Cottbus vom
       Amtsgericht Bernau (Barnim) angeordnet worden. Das bestätigte der Sprecher
       des Polizeipräsidiums Torsten Herbst. Herbst gab an, dass bei der
       Staatsanwaltschaft Cottbus mehrere Ermittlungsverfahren gegen Hildmann
       laufen, unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
       
       Aus der Wohnung hätten die Beamt*innen des Landeskriminalamts und der
       Polizeidirektion Ost sechs Laptops und Computer, mehrere Mobiltelefone und
       weitere Speichermedien beschlagnahmt. „Das Ziel war, die Begehung weiterer
       Straftaten im Internet zu erschweren“, sagt Torsten Herbst. Attila Hildmann
       ruft im Internet seit Monaten zu Demos und Kundgebungen auf und verbreitet
       antisemitische Texte und verwirrte Theorien über zahlreiche
       Politiker*innen aus dem In- und Ausland.
       
       Der ehemals erfolgreiche vegane Koch, der sich inzwischen selbst als
       „ultrarechts“ und als Verschwörungsprediger beschreibt, verlor als Folge
       seiner rechtsradikalen Äußerungen zu den Coronamaßnahmen Verträge mit
       Supermarktketten und wurde bereits [2][mehrfach nach Demos kurzzeitig
       festgenommen]. Auch das Autounternehmen Porsche distanzierte sich von
       Hildmann. Der Coronaleugner, der schon 2015 mit seiner sexistischen
       „Vegangsta“-Werbung negative Presse machte, posiert im Internet gern mit
       seinem bunten Porsche oder mit Waffen. In seinem Telegram-Channel sowie bei
       seinen Reden skandiert Attila Hildmann rechtsextreme Slogans und drohte
       unter anderem dem Grünen-Politiker Volker Beck und Menschen aus
       antifaschistischen Gruppen mit dem Tod.
       
       Auch [3][am Mittwoch gibt es wieder Demos von Corona-Verharmloser*innen.]
       Eine Demonstration vor dem Brandenburger Tor wurde von der Polizei
       aufgelöst, auch Wasserwerfer fuhren auf. Dort hatten sich nach Angaben der
       Polizei 5.000 bis 10.000 Menschen versammelt. Bei den Demos gegen die
       Corona-Maßnahmen werden regelmäßig die Mindestabstände nicht eingehalten
       sowie gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verstoßen.
       (mit dpa)
       
       18 Nov 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Attila-Hildmann-Kundgebung-in-Berlin/!5701321
 (DIR) [2] /Nach-dem-Nazi-Auftritt-am-Reichstag/!5706502
 (DIR) [3] /Protest-gegen-Pandemie-Massnahmen/!5729640
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Linda Gerner
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Verschwörungsmythen und Corona
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Attila Hildmann
 (DIR) Coronaleugner
 (DIR) Verschwörungsmythen und Corona
 (DIR) Telegram
 (DIR) Verschwörungsmythen und Corona
 (DIR) Coronaleugner
 (DIR) Rechtsextremismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Extremismus im Internet: Faeser will härter durchgreifen
       
       Die neue Innenministerin will stärker gegen Hetze beim Messengerdienst
       Telegram vorgehen. Vor allem bei Coronaprotesten kommt es derzeit vermehrt
       zu Gewalt.
       
 (DIR) Protest gegen Pandemie-Maßnahmen: Corona-Verharmloser suchen Gewalt
       
       GegnerInnen der Coronamaßnahmen und Rechtsextreme wollen am Mittwoch den
       Bundestag belagern. Protest in unmittelbarer Nähe wird aber verboten.
       
 (DIR) Erneute Proteste in Berlin: Coronaleugner in der Opferrolle
       
       Querdenken demonstriert gegen Polizeigewalt. Am Sonntag war es bei ihren
       Protesten zu Rangeleien und insgesamt 50 Festnahmen gekommen.
       
 (DIR) Demo von Attila Hildmann verboten: Attila kocht braune Soße zuhause
       
       Die Versammlungsbehörde von Berlin hat die Verschwörungs-Demo von Attila
       Hildmann verboten. Es seien dort strafbare Äußerungen zu erwarten.