# taz.de -- 100 Tage Corona-Warn-App: Funktioniert, wirkt aber noch nicht
       
       > Gesundheitsminister Jens Spahn spricht von einem „großen Erfolg“. Dabei
       > steht die große Bewährungsprobe der Corona-Warn-App noch bevor.
       
 (IMG) Bild: Aus Sicht der Bundesregierung ist die Corona-Warn-App die „erfolgreichste in Europa“
       
       Berlin taz | Durchwachsene Bilanz nach 100 Tagen [1][Corona-Warn-App]: Mehr
       als 18 Millionen Downloads hat es seit Veröffentlichung der App gegeben.
       Das entspreche in etwa der Zahl der Downloads aller anderen europäischen
       Warn-Apps zusammengerechnet, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
       (CDU). Er sprach von einem „großen Erfolg“ und würdigte diese als „die mit
       Abstand erfolgreichste Warn-App in Europa“.
       
       Die vom Robert-Koch-Institut in Auftrag gegebene App auf dem Smartphone
       kommuniziert via Bluetooth mit anderen Smartphones. Wird ein Nutzer positiv
       auf das Coronavirus getestet, gibt die App einen Alarm an Personen aus, die
       dem Infizierten nahe gekommen sind. Die Nutzung der App ist freiwillig.
       
       Was für Spahn nach 100 Tagen weniger erfreulich sein dürfte: Knapp 5.000
       infizierte App-Nutzer haben seinen Angaben zufolge tatsächlich eine Warnung
       an die Kontaktpersonen versendet. Es sei zwar davon auszugehen, dass auf
       diesem Wege „einige zigtausend Menschen“ über die neue App wegen
       Risikokontakten zu Infizierten alarmiert wurden, sagte Spahn. Aber: Etwa
       die Hälfte, die eine positive Diagnose erhalten haben, meldeten sich nicht.
       
       Durchwachsen auch die Einschätzung von Experten: Eine Auswertung fällt
       schwer, „weil diese App die Daten so gut anonymisiert“, sagte der
       [2][Epidemiologe Timo Ulrichs gegenüber dem Nachrichtensender N-TV]. „Aber
       nach allem, was wir wissen, funktioniert die App.“ Ulrichs ist sich sicher:
       Die große Zeit der Warn-App komme im Herbst und Winter.
       
       Darauf verweist auch Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der
       SPD-Bundestagfraktion. „Die App wird unterschätzt“, sagte Lauterbach. „Für
       die erste Welle kam sie zu spät, für die zweite Welle zu früh.“ Die App
       könne noch einen großen Beitrag leisten, weil sie in der aktuell besonders
       betroffenen Altersgruppe stark genutzt werde.
       
       23 Sep 2020
       
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 (DIR) [1] /Kampf-gegen-Corona/!5704074/
 (DIR) [2] https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Die-Corona-App-kommt-genau-richtig-article21831384.html
       
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