# taz.de -- bull-analyse: Corona stopft das Sommerloch
       
       Der Befund ist deutlich an den Werten in der Grafik abzulesen, die sich aus
       dem Verhältnis von ausgelieferten Zeitungen zu eigentlich bestehenden
       Abonnements ergeben.
       
       In diesem Sommer beauftragen uns wesentlich weniger Lesende mit einer
       Lieferunterbrechung, damit der heimische Briefkasten während ihrer
       urlaubsbedingten Abwesenheit nicht überlaufe. Ganz offensichtlich wird
       seltener verreist in diesen Tagen. Es gab Zeiten in der Geschichte der taz,
       in denen das Sommerloch berüchtigt war und bedrohliche Ausmaße aufwies.
       Mehrere Faktoren ließen die Liquidität saisonal schwanken, sodass es im
       Sommer gelegentlich echt knapp wurde und schon mal die Druckerei um
       Zahlungsaufschub gebeten werden musste. Lange her.
       
       Die taz hat im Umgang mit solchen Problemlagen einige Fingerfertigkeit
       entwickelt. So wurde jahrelang immer wieder daran gearbeitet, Abokampagnen
       so zu legen, dass Vorauszahlungsrechnungen sich über das Jahr möglichst
       gleichmäßig verteilen. Gleichzeitig konnte durch günstige saisonale
       Sonderangebote die Auflage auch in den schwachen Sommerwochen immer wieder
       auf einem einigermaßen ausgeglichenen Level gehalten werden.
       
       Auch in diesem Sommer war ursprünglich geplant, ein
       Sportsommersonderangebot zu bewerben. Anlass wären die Fußball-EM der
       Männer und die Olympischen Sommerspiele gewesen. Und die taztypische
       Aufmerksamkeit, die sich mit dem Geschehen am Rande der knalligen
       Wettbewerbe beschäftigt. 1.500 zusätzliche Abos, befristet für einige
       Wochen bestellt, wären erfahrungsgemäß drin gewesen. Aber: Wäre, wäre,
       Fahrradkette, würde Lothar Matthäus sagen.
       
       Tatsächlich stopft nicht nur Corona in dieser Saison das Sommerloch. Durch
       die Diversifizierung der Lieferarten, die mit den verschiedenen Abos für
       die Inhalte der Arbeit der Redaktion bestellt werden, gibt es sowieso
       weniger Unterbrechungen. Denn digital zugestellte Zeitungen verstopfen
       keine Postkästen und erreichen die Lesewilligen, wo immer sie sich auch
       aufhalten mögen. Und deren Anteil im Portfolio der taz-Abos ist in den
       vergangenen Jahren stets gestiegen. Ein Ergebnis veränderter
       Lesegewohnheiten und der Bewusstwerdung, dass die Erkenntnisse, die man
       durch das Lesen der taz gewinnt, sich durch das Lesevergnügen mit der taz
       in der App oder dem ePaper sogar noch steigern lassen.
       
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       15 Aug 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Bull
       
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