# taz.de -- Konflikt in Libyen: Haftar kündigt Waffenruhe an
       
       > Der libysche General hat einen Stopp seiner Militäroffensive bis zum Ende
       > des Ramadan angekündigt. Dazu hatten die EU und mehrere Staaten
       > aufgerufen.
       
 (IMG) Bild: Die Kämpfe um Tripolis wurden zuletzt heftiger
       
       Bengasi dpa | Der libysche General Chalifa Haftar hat im Kampf gegen die
       international anerkannte Regierung eine humanitäre Waffenruhe bis zum Ende
       des Fastenmonats Ramadan ausgerufen. Alle Militäroperationen würden
       ausgesetzt, sagte Haftars Sprecher Ahmed al-Mismari am Mittwochabend in der
       Stadt Bengasi. Damit werde einer Bitte der internationalen Gemeinschaft und
       befreundeter Staaten entsprochen. Sollten jedoch „terroristische Milizen“
       gegen die Waffenruhe verstoßen, werde es eine harte Reaktion geben. Der
       Ramadan hatte Ende vergangener Woche begonnen und dauert rund vier Wochen.
       
       Haftar hatte vor mehr als einem Jahr eine Offensive auf die Hauptstadt
       Tripolis befohlen, wo die international anerkannte Regierung von Fajis
       al-Sarradsch ihren Sitz hat. Seine Truppen rückten zwar vom Osten Libyens
       bis nah an Tripolis im Nordwesten vor, konnten zuletzt aber keine
       Fortschritte mehr erzielen.
       
       Haftar hatte in dieser Woche bereits ein 2015 von den UN vermitteltes
       Abkommen über die Machtverteilung in dem nordafrikanischen Land für
       hinfällig erklärt. Die Regierung in Tripolis sprach von einem Putsch, der
       die Niederlage von Haftars Milizen und Söldnern verdecken solle.
       
       Das ölreiche Land war nach dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar
       al-Gaddafi 2011 ins Chaos gestürzt. Unzählige Milizen kämpfen seitdem in
       Libyen um Macht und Einfluss. Dabei mischen auch zahlreiche ausländische
       Mächte mit. Die Regierung von Al-Sarradsch ist [1][mit der Türkei
       verbündet], während Haftar unter anderem von den Vereinigten Arabischen
       Emiraten (VAE), Ägypten und [2][Russland] unterstützt wird. Die UN
       beklagen, das geltende Waffenembargo werde immer wieder verletzt.
       
       30 Apr 2020
       
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