# taz.de -- +++ Corona News am 23. April +++: Frauen-EM macht den Männern Platz
       
       > Um der Herren-EM auszuweichen, wird das Turnier auf 2022 verschoben.
       > AfD-Antrag auf massive Lockerungen abgelehnt. Nachrichten zum Coronavirus
       > im Live-Ticker.
       
 (IMG) Bild: Demonstration für Rechte von Geflüchteten in Bremen
       
       Den Live-Ticker bearbeiten [1][Klaudia Lagozinski] und [2][Anselm Denfeld].
       
       AfD-Forderung für schnelle Lockerung abgelehnt 
       
       15.57 Uhr: Mit großem Unverständnis haben Politiker anderer Fraktionen auf
       die Forderung der AfD-Bundestagsfraktion nach einer schnellen Aufhebung von
       Beschränkungen reagiert. Ein Antrag der AfD, der bei Einhaltung von
       Hygiene- und Abstandsregeln die sofortige Öffnung von Restaurants, Hotels,
       Gotteshäusern, Theatern, Konzertsälen, Sportstätten und Geschäften vorsah,
       wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt. Dies seien „unausgegorene und
       wirklich menschenfeindliche Vorschläge“, sagte die Grünen-Abgeordnete
       Kirsten Kappert-Gonther. (dpa)
       
       Mittlerweile mehr als 2.000 Corona-Todesfälle in Schweden 
       
       15.49 Uhr: In Schweden sind inzwischen mehr als 2.000 Menschen mit
       Covid-19-Erkrankung gestorben. Bis Donnerstagnachmittag stieg die Zahl der
       Todesopfer in dem skandinavischen EU-Land auf insgesamt 2021. Landesweit
       ist bislang bei 16.755 Menschen Sars-CoV-2 nachgewiesen worden.
       
       Verglichen mit Deutschland hat Schweden mit seinen 10,3 Millionen
       Einwohnern auf die Bevölkerungszahl gerechnet etwas weniger registrierte
       Infektionsfälle, dafür aber pro Einwohner mehr als dreimal so viele
       Todesfälle. Länderzahlen sind immer schwer zu vergleichen, unter anderem,
       weil die Zahl der Corona-Tests unterschiedlich hoch ist. (dpa)
       
       ## Studie: Virus tritt vermutlich durch die Nase in den Körper
       
       15.40 Uhr: Spezielle Zellen in der Nase sind einer Studie zufolge die
       wahrscheinlichsten Eintrittspforten für das neue Coronavirus. Mehrere
       Forscherteams hatten Zellen aus Lunge, Nase, Auge, Darm, Herz, Niere und
       Leber untersucht, wie das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
       in Berlin am Donnerstag berichtete. „Wir haben gezeigt, dass die
       schleimproduzierenden Becherzellen und Flimmerzellen in der Nase die
       höchsten Konzentrationen dieser beiden Proteine aufweisen“, erklärte
       Hauptautor Waradon Sungnak vom Wellcome Sanger Institute. „Das macht diese
       Zellen zum wahrscheinlichsten Erstinfektionsweg für das Virus.“ (dpa)
       
       ## Bundesliga und 2. Liga pausieren über den 30. April hinaus
       
       15.07 Uhr: Der seit Mitte März unterbrochene [3][Spielbetrieb in der
       Bundesliga] und 2. Liga bleibt bis auf Weiteres ausgesetzt. Den Termin für
       einen Neustart müsse die Politik festlegen, sagte DFL-Chef Christian
       Seifert am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball
       Liga.
       
       4,4 Millionen neue Arbeitslose in den USA 
       
       14.34 Uhr: In den USA steigen die Arbeitslosenzahlen wegen der Pandemie
       weiter massiv an. In der vergangenen Woche meldeten sich 4,4 Millionen
       Menschen neu arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag
       mitteilte. Damit gab es binnen fünf Wochen rund 26 Millionen
       Arbeitslosen-Erstmeldungen. (afp)
       
       Gruß-Bus überbringt Liebesbotschaften in Brüssel 
       
       14.12 Uhr: Aufmunternde Grüße an die Großmutter, eine befreundete
       Krankenschwester oder einen lieben Kollegen können Menschen in Brüssel
       derzeit per Bus ausrufen lassen. Die städtische Verkehrsgesellschaft
       STIB-MIVB setzt einen Bus ein, um die Bürger in Zeiten der
       Ausgangsbeschränkungen zu verbinden. Wer eine Nachricht überbringen lassen
       will und sich an gewisse Regeln hält, kann seine Grüße übermitteln – der
       Gruß-Bus fährt dann an die angegebene Adresse und ruft die Worte per
       Lautsprecher aus. (dpa)
       
       ## Frauen-EM wird um ein Jahr auf 2022 verschoben
       
       14.04 Uhr: Im Fußball wird auch die [4][Europameisterschaft der Frauen] der
       Frauen um ein Jahr verschoben. Nach Angaben des europäischen Verbandes Uefa
       soll das bislang für Sommer nächsten Jahres angesetzte Turnier in England
       nun im Juli 2022 stattfinden. Damit soll verhindert werden, dass die
       Frauen-EM sich mit anderen Sportveranstaltungen überschneidet, wie
       Uefa-Präsident Aleksander Ceferin erläutert. Wegen der Cornona-Pandemie war
       die EM der Männer bereits auf Juli 2021 verschoben worden. (rtr)
       
       ## Söder und Kretschmer verteidigen förderales Vorgehen
       
       13.48 Uhr: Bayern und Baden-Württemberg weisen Kritik an den
       unterschiedlichen Maßnahmen mehrerer Bundesländer zurück. „Nicht jede
       Maßnahme muss die gleiche sein, aber die Maßstäbe müssen die gleichen
       sein“, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Sein Amtskollege
       Winfried Kretschmann sagt bei dem gemeinsamen Auftritt, in der Krise zeige
       sich sogar die Stärke des Föderalismus: „Wo sind denn unitarische Staaten
       wie Frankreich oder Großbritannien besser dran?“(rtr)
       
       ## Ukrainische Zentralbank senkt erneut die Leitzinsen
       
       13.44 Uhr: Die Zentralbank der Ukraine senkt erneut die Leitzinsen. Der
       Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld liegt künftig bei
       acht Prozent statt wie zuvor bei zehn Prozent. Die Notenbank geht nun davon
       aus, dass die Wirtschaft des Landes dieses Jahr um fünf Prozent schrumpfen
       wird. Das wäre der erste Rückgang seit 2015.(rtr)
       
       ## Markus Söder unterstützt vorsichtiges Vorgehen Merkels
       
       13.15 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht das Vorgehen der
       Kanzlerin positiv. Merkel habe mit ihrer vorsichtigen Haltung „absolut
       recht“. (rtr)
       
       Linke fordert dezentrale Unterbringung von Geflüchteten 
       
       13.30 Uhr: Die Linksfraktion im Magdeburger Landtag fordert wegen der
       Pandemie eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten. Die
       migrationspolitische Sprecherin der Fraktion, Henriette Quade, sagte am
       Donnerstag in Magdeburg, die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Leipzig
       habe auch für Sachsen-Anhalt „eine hohe Relevanz“.
       
       Das Verwaltungsgericht hatte am Mittwoch dem Eilantrag eines Asylbewerbers
       stattgegeben. Demnach muss er nicht länger in der Erstaufnahmeeinrichtung
       in Dölzig bleiben, da der erforderliche Mindestabstand von 1,50 Metern
       zwischen zwei Personen nicht einzuhalten ist. (epd)
       
       ## EU: Russische Staatsmedien verbreiten Fake News
       
       12.30 Uhr: Russische Medien machen in der Krise nach Einschätzung der EU
       weiter mit Desinformation Stimmung gegen die Staatengemeinschaft. Allein in
       der vergangenen Woche seien 45 Fälle Kreml-freundlicher Falschnachrichten
       hinzugekommen, 30 von ihnen in Verbindung mit dem Coronavirus, teilte die
       EU-Kampagne „EU vs. Disinfo“ am Donnerstag mit.
       
       Am erfolgreichsten war den Angaben zufolge ein Artikel der arabischen
       Ausgabe des russischen Staatsfernsehsenders RT (Russia Today), der
       fälschlicherweise behaupte, die EU habe ihren Partnern im Kampf gegen das
       Coronavirus nicht geholfen und stattdessen seien China und Russland zur
       Hilfe geeilt. (dpa)
       
       ## Der „schwedischen Wegs“ – warum es so einfach nicht ist
       
       12.20 Uhr: Wenige Tote und Infizierte trotz geringer Einschränkungen?
       taz-Journalist [5][Malte Kreutzfeld] Kreutzfeld macht auf einen Unterschied
       im schwedischen Meldesystem aufmerksam. (taz)
       
       ## Statt Touristen seltene Meeressäuger an Thailands Stränden
       
       12.30 Uhr: Die Pandemie bringt an die für Touristen gesperrten Strände
       Thailands seltene Meeressäuger zurück. Das Ministerium für Naturparks
       veröffentlichte ein Drohnenvideo, das eine große Herde der zu den Seekühen
       gehörenden bedrohten Dugongs vor der Insel Libong zeigten. Rund 30 Dugongs
       tummelten sich in seichten Gewässern.
       
       „Es ist ziemlich ungewöhnlich“, kommentierte der Meereswissenschaftler Thon
       Thamrongnawasawat. „Diese Meeressäugetierart reagiert sehr empfindlich auf
       Schnellboote und Menschen.“ Die Dugongs gelten als gefährdete Art. In
       Thailand gibt es noch 250 von ihnen.(dpa)
       
       Bremer Flüchtlings-Erstaufnahme unter Quarantäne 
       
       12.06 Uhr: Aufgrund weiterer positiv getesteter Bewohner steht die
       [6][Bremer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge] Erstaufnahmeeinrichtung
       für Flüchtlinge derzeit komplett unter Quarantäne. Im Moment seien 120 von
       etwa 370 Bewohnern infiziert, sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann, Grüne,
       am Donnerstag. Deshalb seien jetzt alle angehalten, ihre Flure nicht zu
       verlassen und möglichst auf ihren Zimmern zu bleiben. Schon am Dienstag
       hatte das Gesundheitsamt einen Aufnahmestopp verfügt. Die Zahl der positiv
       getesteten Flüchtlinge in der Einrichtung in Bremen Nord lag da noch bei
       45.
       
       Alle Bewohner und das gesamte Personal würden auf das Virus getestet,
       bekräftigte Stahmann. 69 Testergebnisse stünden noch aus. Die Infizierten
       seien „weitgehend beschwerdefrei“. Niemand liege krank im Bett. (epd)
       
       Vietnam lockert nach sechs Tagen ohne Neuinfektion 
       
       12.01 Uhr: Nur 268 offiziell bestätigte Infektionen und keine Todesfälle –
       angesichts dieser vorläufigen Bilanz hat Chinas Nachbarland Vietnam damit
       begonnen, die Beschränkungen zu lockern. Am Mittwoch hatte die
       vietnamesische Regierung nach sechs Tagen in Folge ohne registrierte
       Neuansteckungen verfügt, dass einige Läden und Dienstleistungsbetriebe
       wieder öffnen dürfen.
       
       Experten weisen zwar darauf hin, dass in Vietnam relativ wenig getestet
       wird. Dass die Ausbreitung durch frühe strikte Maßnahmen eingedämmt wurde,
       ziehen sie aber nicht grundsätzlich in Zweifel. (afp)
       
       11.46 Uhr: In Spanien sind die Zahlen bei den Coronavirus-Infizierten und
       den Todesopfern wieder leicht gestiegen. Binnen 24 Stunden verstarben 440
       Covid-19-Patienten, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Damit sind es
       nun insgesamt 22.157. Am Mittwoch waren 435 neue Todesfälle gemeldet
       worden. Die Zahl der bestätigten Infektionen legt um 4.635 auf 213.024 zu
       und damit ebenfalls etwas mehr als am Vortag. Die Zahlen liegen aber immer
       noch deutlich unter den Höchstwerten der vergangenen Wochen. Zuletzt hatte
       es einen Abwärtstrend gegeben. Das von dem Virus besonders hart getroffene
       Land strebt eine Lockerung der strikten Alltagsbeschränkungen ab der
       zweiten Mai-Hälfte an. (rtr)
       
       ## Finnische Ministerpräsidentin im Homeoffice
       
       11.10 Uhr: Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin wird wegen eines
       möglichen Coronavirus-Kontaktes vorsorglich vorerst von zu Hause aus
       arbeiten. Hintergrund sei, dass eine Person, die vorige Woche am Amtssitz
       der Regierungschefin gearbeitet habe, Kontakt zu jemandem gehabt habe, der
       am Mittwoch positiv getestet worden sei, teilt Marins Büro mit. Die Gefahr
       einer Infektion der Ministerpräsidentin sei aber sehr gering. (rtr)
       
       ## WHO warnt vor zweiter Welle nach Lockerungen
       
       11.08 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation warnt angesichts erster
       Lockerungen der Auflagen in Europa vor einer zweiten Welle der Pandemie. Es
       komme darauf an, vorbereitet zu sein, sagt der WHO-Direktor für Europa,
       Hans Kluge. „Nachlässigkeit kann unserer schlimmster Feind in diesen Tagen
       sein.“(rtr)
       
       ## Barmer meldet doppelte Zahl an Krankschreibungen
       
       11.00 Uhr: Durch die Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen wegen
       Atemwegserkrankungen einer Barmer-Studie zufolge zuletzt mehr als
       verdoppelt. In der Woche vom 22. bis 28. März seien mit solchen Symptomen
       rund 150.000 bei der Barmer versicherte Arbeitnehmer krankgeschrieben
       gewesen, teilt die Krankenkasse mit. Das seien gut 120 Prozent mehr als im
       vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dabei sei nicht einmal jeder 25. davon an
       Covid-19 erkrankt. Die Menschen seien offensichtlich deutlich vorsichtiger
       geworden. Begünstigt werde dieser Effekt durch die vereinfachte
       telefonische Krankschreibung.(rtr)
       
       ## Frankreich will den gesamten Einzelhandel öffnen
       
       10.36 Uhr: Frankreich will bei einer Lockerung der Schutzmaßnahmen Mitte
       Mai auch die Öffnung aller Einzelhandelsgeschäfte erlauben. „Wir wollen,
       dass alle Einzelhändler aus Gründen der Fairness am 11. Mai auf die gleiche
       Weise öffnen können“, sagt Finanzminister Bruno Le Maire bei Radio France
       Info. Es bleibe aber abzuwarten, ob dies landesweit oder nur regional
       möglich sei. Restaurants, Bars und Cafés sollten aber noch geschlossen
       bleiben.(rtr)
       
       ## Busunternehmen fordern weitreichende Staatshilfen
       
       10.33 Uhr: Die Reisebusbranche fordert umfangreiche Staatshilfen. „90
       Prozent der Busunternehmen in Deutschland können diese wirtschaftliche
       Situation ohne Hilfe nur noch wenige Wochen überstehen“, erklärt der
       Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. Deswegen sei – ähnlich wie
       gerade für die Gastronomie beschlossen – eine Senkung der Mehrwertsteuer
       bei umweltfreundlichen Busreisen auf sieben Prozent nötig.(rtr)
       
       ## Lücken beim Schutz für Erntehelfer
       
       10.13 Uhr: Trotz der Regelungen für Erntehelfer kommt es in Deutschland zu
       Verstößen gegen allgemein geltende Regeln des Gesundheitsschutzes. Nach
       Recherchen des ARD-Magazins Panorama werden in großen Betrieben, weiterhin
       Gruppen von mehr als 40 Personen transportiert – häufig ohne Masken. Sie
       sind außerdem weiterhin in Mehrbettzimmern mit voller Auslastung
       untergebracht.
       
       Das Bundesinnenministerium und das Bundesministerium für Ernährung und
       Landwirtschaft hatten ein Konzept beschlossen, unter welchen die
       Erntehelfer in möglichst kleine Gruppen von fünf bis maximal 20 Personen
       aufgeteilt werden. Jedoch ist das Papier offenbar missverständlich
       formuliert. Viele Bauern interpretieren die Regelungen so, dass die Regeln
       nicht für die 20.000 Erntehelfer gelten, die bereits vor dem 2. April. nach
       Deutschland eingereist sind, und auch nicht mehr nach Ablauf der 14-tägigen
       faktischen Quarantäne. (ots)
       
       ## Die aktuellen Zahlen – über 2,5 Millionen Infizierte
       
       10.10 Uhr: Mehr als 2,62 Millionen Menschen sind nach einer Reuters-Zählung
       inzwischen nachweislich weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
       183.761 Menschen starben bislang an den Folgen der Atemwegserkrankung
       Covid-19.(rtr)
       
       ## Lindner kündigt noch mehr Kritik an Beschränkungen an
       
       9.50 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner sagt im Bundestag, die Zeit der
       „großen Einmütigkeit“ zwischen Regierung und Opposition im Parlament sei
       nun vorbei. Die FDP habe die Beschlüsse zum Lockdown mitgetragen, das Land
       sei nun aber weiter. Es sei jetzt an der Zeit, darüber zu sprechen, wie
       „Gesundheit und Freiheit“ besser miteinander zu vereinbaren seien. Dabei
       gehe es aber nicht darum, beides gegeneinander auszuspielen. (rtr)
       
       ## Erlernte Hilflosigkeit: neue Folge des taz Corona-Podcast
       
       10.00 Uhr: Corona-Pandemie, Isolationsleben, Wirtschaftsschmelze: In einer
       Krise ändert das Gehirn seine Arbeitsweise. Plötzlich funktioniert es
       anders. Was macht der Krisenkopf mit uns? Und wie bekommen wir die
       Kontrolle zurück? In [7][der neuen Folge] sprechen die Therapeutin Petra
       Muth und die Journalistin Anett Selle sprechen über erlernte Hilflosigkeit.
       Was das ist, wie wir's uns einfangen und wie wir's wieder loswerden – oder
       gar nicht erst bekommen. (taz)
       
       ## Rostock erklärt sich als Corona-frei
       
       9.48 Uhr: Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen, parteilos, hat
       seine Stadt als vermutlich erste Großstadt in Deutschland für Corona-frei
       erklärt. „Der letzte zurzeit an COVID-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt
       aus der Quarantäne entlassen werden“, erklärte Madsen. Die von der Stadt
       frühzeitig ergriffenen Maßnahmen hätten „vollen Erfolg“ gehabt. Zudem
       hätten sich die Rostocker „unglaublich vorbildlich verhalten“. Rostock hat
       knapp 210.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen wurden in der Stadt
       insgesamt 75 Fälle registriert. (afp)
       
       ## Russland meldet wieder Abschwächung der Neuinfektionen
       
       9.41 Uhr: Russland meldet den dritten Tag in Folge eine Abschwächung bei
       den Neuinfektionen. Die Zahl der Coronavirus-Ansteckungen stieg binnen 24
       Stunden um 4.774 auf 62.773, wie die Behörden mitteilen. [8][Am Mittwoch
       seien es noch 5.236 Neuinfektionen gewesen]. (rtr)
       
       ## Merkel bereit zu höheren EU-Beiträgen
       
       9.40 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bereit zu höheren
       Zahlungen in den EU-Haushalt gezeigt, um die Folgen der Corona-Pandemie zu
       bewältigen. Für einen begrenzten Zeitraum sollten „wir deutlich höhere
       Beiträge zum europäischen Haushalt leisten“, sagte die Kanzlerin am
       Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. Europa sei „eine
       Schicksalsgeneinschaft – dies muss Europa nun in dieser ungeahnten
       Herausforderung der Pandemie beweisen“. (afp)
       
       ## China leistet 30 Millionen Dollar Extra-Zahlung an WHO
       
       9.28 Uhr: China stellt der Weltgesundheitsorganisation WHO zusätzlich 30
       Millionen Dollar zur Verfügung. Das Geld solle für den Kampf gegen Covid-19
       eingesetzt werden, twittert eine Sprecherin des chinesischen
       Außenministeriums. US-Präsident Donald Trump hat die Zahlungen an die WHO
       eingestellt. Er wirft der WHO grobe Fehler bei der Bekämpfung der Pandemie
       und eine zu große Nähe zu China vor. (rtr)
       
       ## Merkel im Bundestag – Rettungspaket bis zum ersten Juni
       
       9.27 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel will das europäische und 500
       Milliarden Euro schwere Rettungspaket schnell umsetzen. Bis zum 1. Juni
       sollten die Gelder verfügbar sein. Dazu müsse auch der Bundestag noch
       Beschlüsse fassen. (rtr)
       
       ## Merkel findet Lockerungen einiger Länder „sehr forsch“
       
       9.23 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel sagt, sie trage die Beschlüsse von Bund
       und Ländern zu ersten [9][Lockerungen der Auflagen] vorbehaltlos mit.
       [10][Sie betont aber zugleich: „Ihre Umsetzung bislang bereitet mir
       Sorge].“ Das Vorgehen wirke mitunter „sehr forsch, um nicht zu sagen, zu
       forsch“. Dem folgt der Appell der Kanzlerin: „Lassen Sie uns jetzt das
       Erreichte nicht verspielen und einen Rückschlag riskieren.“ Erforderlich
       sei, „klug und vorsichtig“ zu handeln.(rtr)
       
       9.21 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wertet die jüngsten Zahlen des
       Robert-Koch-Instituts als Schritt in die richtige Richtung. „Das ist ein
       Zwischenerfolg.“ Man bewege sich aber auf „dünnstem Eis“, sagt Merkel im
       Bundestag. „Die Situation ist trügerisch.“ Noch sei Deutschland nicht über
       den Berg.(rtr)
       
       9.15 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wertet in ihrer Regierungserklärung
       im Bundestag die bisherigen Maßnahmen als Erfolg. „Unser Gesundheitssystem
       hält der Bewährungsprobe bisher stand.“(rtr)
       
       9.08 Uhr: „Wir leben nicht in der Endphase der Pandemie“, sagt
       Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag. Die Bevölkerung werde sich noch
       lange mit dem Virus und den Einschränkungen im öffentlichen Leben
       arrangieren müssen. [11][Für die Demokratie seien die Einschränkungen „eine
       Zumutung“]. Die entsprechenden Entscheidungen seien ihr nicht leicht
       gefallen, aber notwendig.(rtr)
       
       ## Unionsfraktionschef hat Bedenken wegen hoher Ausgaben
       
       8.44 Uhr: Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus äußert Sorgen über die Kosten
       der Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise. Es mache ihm „langsam ein bisschen
       Angst, wie viel Geld wir ausgeben für diese Krisenbewältigung, weil die
       ganze Sache ja hinterher auch irgendwann mal bezahlt werden muss“, sagt der
       CDU-Politiker dem RBB-Inforadio. Das neue Hilfspaket, das in der Nacht vom
       Koalitionsausschuss beschlossen wurde, nannte er einen großen Kompromiss.
       Die CDU habe dabei „aufgepasst, dass die ganze Sache finanziell nicht aus
       dem Ruder läuft“. (rtr)
       
       ## Jedes fünfte deutsche Unternehmen will Stellen abbauen
       
       7.26 Uhr: Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen planen dem
       ifo-Institut zufolge im Zuge der Krise einen Stellenabbau. 18 Prozent der
       Firmen wollten Mitarbeiter entlassen oder befristete Verträge nicht
       verlängern, teilt das Institut unter Berufung auf seine April-Umfrage mit.
       46 Prozent der Unternehmen wollten Investitionen verschieben, fast 50
       Prozent würden Kurzarbeit fahren. (rtr)
       
       ## UN warnen vor demokratiefeindlichen Repressalien
       
       6.59 Uhr: Die Vereinten Nationen warnen davor, den Kampf gegen die Pandemie
       für anti-demokratische Repressalien zu missbrauchen. „Die Krise kann den
       Vorwand für Zwangsmaßnahmen liefern, die nichts mit der Pandemie zu tun
       haben“, erklärt UN-Generalsekretär Antonio Guterres. In manchen
       Gesellschaften würden Hassreden zunehmen, Minderheiten würden zum Ziel von
       Aggressionen. (rtr)
       
       ## Über 5.000 Tote in Deutschland
       
       6.35 Uhr: In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die
       Zahl der Infizierten um 2.352 auf 148.046. Das Institut meldet 215 neue
       Todesfälle. Damit sind insgesamt 5.094 Menschen Covid-19 erlegen. (rtr)
       
       Weltärztepräsident Montgomery kritisiert Maskenpflicht 
       
       6.24 Uhr: Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery kritisiert die in der
       geplante bundesweite Maskenpflicht. „[12][Wer eine Maske trägt], wähnt sich
       sicher, er vergisst den allein entscheidenden Mindestabstand“, sagte
       Montgomery der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Bei unsachgemäßem Gebrauch
       könnten Masken gefährlich werden, da sich das Virus im Stoff konzentriere.
       Eine gesetzliche Maskenpflicht könne es nur für echte Schutzmasken geben,
       die derzeit jedoch das medizinische Personal brauche. (epd)
       
       ## Umfrage: Akzeptanz für Corona-Politik lässt langsam nach
       
       6.04 Uhr: Die Akzeptanz in der Bevölkerung in Deutschland für die
       Corona-Restriktionen ist laut einer Umfrage weiterhin hoch, lässt aber
       zunehmend nach. In der jüngsten Erhebung von Infratest dimap befürworteten
       74 Prozent die Kontaktbeschränkungen, wie die Zeitungen der Funke
       Mediengruppe in ihren Donnerstagsausgaben berichten. Den Höchststand an
       Zustimmung für die Maßnahmen hatte das Institut in der letzten Märzwoche
       mit 87 Prozent verzeichnet. Seitdem geht der Wert zurück. (afp)
       
       ## Krankenkassen wollen Massen-Tests nicht finanzieren
       
       5.36 Uhr: Die Krankenkassen üben Kritik an dem Vorhaben von
       Gesundheitsminister Jens Spahn, CDU, die Kosten für die Corona-Tests auch
       bei der geplanten massiven Ausweitung weiterhin auf die gesetzliche
       Krankenversicherung abzuwälzen. „Infektionsschutz und Seuchenbekämpfung
       gehören zur Gefahrenabwehr, für die grundsätzlich die Länder die Aufgaben-
       und Ausgabenverantwortung tragen“, so der AOK-Bundesverbandschef, Martin
       Litsch. (rtr)
       
       ## Zahl der Coronavirus-Fälle in Ostafrika nimmt „moderat“ zu
       
       3.40 Uhr: In der Region der Afrikanischen Großen Seen wächst die Zahl der
       Fälle. Im Vergleich zu anderen Teilen der Welt erhöhe sie sich jedoch auf
       „moderate“ Art, teilte der Sondergesandte der Vereinten Nationen für die
       Region, Huang Xia, mit.
       
       Die Weltgesundheitsorganisation habe von „mehr als 4.766 Fällen und beinahe
       131 Toten“ in der Region berichtet, sagte Huang. Die Länder unternähmen
       ähnliche Maßnahmen wie andere, um die Ausbreitung einzudämmen:
       Einschränkung von Bewegungsfreiheit, Quarantänemaßnahmen, Abstandhalten und
       Ausgangsperren, sowie die Schließung von Grenzen mit Ausnahme für den
       Warenverkehr. (afp)
       
       Argentinien lässt weitere Zahlungsfrist verstreichen 
       
       3.20 Uhr: Im Ringen um eine Restrukturierung der Staatsschulden hat
       Argentinien erneut eine Zahlungsfrist verstreichen lassen und ist damit
       weiter auf einen drohenden Zahlungsausfall zugesteuert. Die Regierung
       zahlte fällige Zinsen auf Staatsanleihen in Höhe von rund 500 Millionen
       US-Dollar am Mittwoch nicht, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Nun
       bleiben Argentinien noch 30 Tage Zeit, um sich mit den privaten Gläubigern
       auf eine Umschuldung zu einigen. Gelingt keine Einigung, droht Argentinien
       erneut die Staatspleite.
       
       Das südamerikanische Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen
       der Corona-Pandemie verhängte die Regierung zuletzt zudem weitreichende
       Ausgangsbeschränkungen und legte die Wirtschaft für Wochen praktisch lahm.
       (dpa)
       
       ## Entwicklungsminister fordert mehr Geld für Globalen Süden
       
       1.08 Uhr: Entwicklungsminister Gerd Müller fordert weitere drei Milliarden
       Euro aus dem Bundeshaushalt zur Corona-Bekämpfung im Globalen Süden. Das
       bisher geplante Sofortprogramm aus dem Entwicklungsetat für mehr als eine
       Milliarde Euro „wird alleine nicht reichen, um der weltweiten Krise zu
       begegnen“, sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“.
       Es gebe „einen weiteren Sofortbedarf von drei Milliarden Euro für Nothilfen
       zur Grundversorgung“ insbesondere in Flüchtlingsregionen. Diese Mittel habe
       er für den Nachtragshaushalt 2020 angemeldet. (rtr)
       
       ## Koalition will Mehrwertsteuer für Gastronomie senken
       
       1.08 Uhr: Die von der Krise besonders betroffene Gaststättenbranche soll
       für Speisen vorübergehend nur noch sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer
       zahlen. Darauf einigten sich die Spitzen von Union und SPD bei ihrem
       Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel, CDU, in Berlin. (dpa)
       
       ## Bund stellt 500 Millionen Euro für Schüler*innen-PCs bereit
       
       0.47 Uhr: Zur besseren technischen Ausstattung von Schülern will der Bund
       500 Millionen Euro für den Unterricht am heimischen Computer zur Verfügung
       stellen. Bedürftige Schüler sollen dadurch [13][einen Zuschuss von 150 Euro
       für die Anschaffung von entsprechenden Geräten erhalten], wie die Spitzen
       der großen Koalition am frühen Donnerstagmorgen nach einem Treffen mit
       Kanzlerin Angela Merkel in Berlin mitteilten. (dpa)
       
       ## Union und SPD einigen sich auf höheres Kurzarbeitergeld
       
       0.42 Uhr: Die Spitzen der große Koalition wollen das [14][Kurzarbeitergeld
       anheben]. Darauf einigten sich die Spitzen von Union und SPD bei ihrem
       Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin, wie die Deutsche
       Presse-Agentur am Mittwoch aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zudem soll die
       Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I um drei Monate verlängert werden für
       diejenigen, deren Anspruch zwischen dem 1. Mai und 31. Dezember 2020 enden
       würde. (dpa)
       
       ## Haustiere werden krank, spielen aber bisher keine Rolle bei Verbreitung
       
       0.41 Uhr: Zwei Katzen sind nach Angaben der US-Zentren für Seuchenkontrolle
       und -prävention (CDC) die ersten Haustiere in den Vereinigten Staaten, die
       positiv auf COVID-19 getestet haben. Die Katzen aus verschiedenen Gebieten
       des Bundesstaates New York haben leichte Atemwegserkrankungen und sollen
       sich vollständig erholen. Es gäbe keine Beweise dafür, dass Haustiere eine
       Rolle bei der Verbreitung des Virus in den Vereinigten Staaten spielten,
       erklärt die Gesundheitsbehörde.
       
       Die CDC empfiehlt nach jetzigem Stand keine Routinetests für Haustiere. Als
       Schutzmaßnahme sollten Tierhalter ihre Vierbeiner nicht mit Menschen oder
       anderen Tieren außerhalb des Haushalts interagieren lassen, Katzen sollten
       drinnen gehalten werden und Hunde an der Leine geführt werden. (rtr)
       
       ## Zwei Drittel weniger Passagiere im Flugverkehr
       
       0.24 Uhr: Der internationale Passagierverkehr könnte bis September 2020 um
       bis zu 1,2 Milliarden Reisende abnehmen, erklärt die Luftfahrtbehörde der
       Vereinten Nationen (ICAO) unter Berufung auf Prognosen. Das würde einem
       Rückgang von zwei Drittel in den ersten drei Quartalen entsprechen, teilt
       die ICAO mit. Infolge des Ausbruchs der Pandemie ist der weltweite
       Flugverkehr fast zum Stillstand gekommen, Reisebeschränkungen und
       verminderte Nachfrage haben den Markt einbrechen lassen.(rtr)
       
       ## Bäcker-Verband warnt vor Pleitewelle
       
       0.00 Uhr: Mehr als 80 Prozent der 10.500 Bäcker in Deutschland klagen einem
       Medienbericht zufolge über heftige Einbußen. Das berichtet „Bild“ unter
       Berufung auf den Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZDB). „Viele
       müssen ihren Cafe- und Snackbereich schließen, dadurch bricht bis zu 70
       Prozent an Umsatz weg“, sagte ZDB-Präsident Michael Wippler (65). „Das ist
       ein wichtiges Standbein.“ Zusätzlich seien „die allermeisten Sonderaufträge
       für Familienfeiern“ storniert worden. Auch „die Belieferung der Gastronomie
       ist um 90 Prozent eingebrochen“. Diese Umsätze seien nicht mehr
       nachzuholen. Der Verband warnt deshalb vor einer Entlassungs- und
       Pleitewelle und fordert ein Rettungspaket für die Branche. (rtr)
       
       [15][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der
       taz zum Thema finden sich in unserem [16][Schwerpunkt Coronavirus].
       
       23 Apr 2020
       
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