# taz.de -- das portrait: Susanne Post streitet für Corona-Geld von ihrer Versicherung
       
 (IMG) Bild: Susanne Post findet, ihre Betriebsschließungsversicherung sollte auch vor Coronaschäden schützen Foto: privat
       
       Sie wollte auf Nummer sicher gehen: Vor rund sechs Jahren übernahm Susanne
       Post die Kirchhorster Kaffeestuben in Isernhagen. Zur selben Zeit schloss
       die Gastronomin eine Betriebsschließungsversicherung ab, denn „das sollten
       alle machen, die mit Lebensmitteln arbeiten“, sagt die 48-Jährige. Eine
       solche Versicherung greift in der Regel dann, wenn das Gesundheitsamt eine
       Gastronomie wegen eines Krankheitserregers schließen muss. „Etwa wegen
       Salmonellen, Cholera oder Milzbrand“, sagt Post. In diesem Jahr war es dann
       tatsächlich so weit: Posts Café musste wegen des Coronavirus schließen –
       doch ihre Versicherung, die hannoversche VGH, ist nicht bereit, der
       Gastronomin auch nur einen Cent zu zahlen.
       
       Grund dafür ist ihr Versicherungsvertrag: „Darin sind eine Menge
       unterschiedlicher Bakterien und Viren aufgezählt – nicht aber das
       Coronavirus“, sagt Post. Weil der Name des Erregers nicht explizit im
       Vertrag genannt ist, entzieht sich die Versicherung jeder Verantwortung.
       
       „Bei der Vertragsschließung konnte ja niemand ahnen, was Corona für uns
       einige Jahre später bedeuten würde“, sagt Post. Im Moment würden nur
       diejenigen Unternehmer überleben, deren Erspartes für die kommende Zeit
       ausreicht. Post habe auf die Versicherung gehofft – darauf, dass die VGH
       zumindest aus Kulanz einen Teilbetrag übernehmen würde.
       
       Der Versicherung sei es nicht möglich, von Vertragsbedingungen abzuweichen,
       sagte deren Sprecher Christian Worms der HAZ. „Selbst wenn das Coronavirus
       im Vertrag stehen würde – die Aufnahme ins Infektionsschutzgesetz erfolgte
       eigentlich erst im Februar diesen Jahres“, sagt Post. Sie habe bei der
       Versicherung eine Schadensmeldung beantragt – auch die habe sie nicht
       erhalten. „Offensichtlich möchte man nicht, dass ich das melde“, sagt die
       Gastronomin.
       
       Nach wie vor überlegt Post, mit dem Fall vor Gericht zu gehen – das
       allerdings könne sie nicht alleine stemmen: „Wenn sich einige Betriebe
       zusammentun würden, denen es gerade ähnlich geht, dann könnte man
       vielleicht gemeinsam dagegen vorgehen“, sagt Post. Anastasia Trenkler
       
       1 Apr 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anastasia Trenkler
       
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