# taz.de -- heute in hamburg: „Das Haus hat eine enorme Ausstrahlung“
       
       Interview Nathalie Haut
       
       taz: Können Sie jemandem, der noch nie im Warburg-Haus war, beschreiben,
       was man wahrnimmt, wenn man durch das Haus geht? 
       
       Thies Ibold:Der Zauber des Warburg-Hauses erschließt sich in dem Moment,
       in dem man durch das Gebäude geht und in den Lesesaal kommt. Das ist ein
       Raum, der schon sehr besonders, weil oval angelegt ist. Das ist eine
       ungewöhnliche Form, da sie schwer zu bauen und kostspielig ist. Da kommt
       wirklich eine Art von Zauber auf, ich empfinde das als magischen Ort, der
       besitzt eine enorme Spannung und sorgt für Ruhe und Konzentration. Der
       Geruch des Hauses hat viel mit Büchern zu tun, Bücher die seit Jahrzehnten
       einen Raum ausmachen und prägen. Das ist schon ein guter Geruch. Und wenn
       das Fenster aufgeht hat man diesen wunderbaren klimatisierten Geruch vom
       Garten und der Alster zusammen.
       
       Was gefällt Ihnen, als Fotograf, am Haus besonders? 
       
       Als Fotograf gefallen mir die vielen Details und die unglaublich schöne
       Fassade. Der Saal ist auch für mich als Fotograf unglaublich interessant.
       Wenn Sie in einem ovalen Raum fotografieren, verändert sich der
       Blickwinkel bei jedem Meter, den Sie nach links oder rechts gehen enorm.
       Es ist eine hohe Sensibilität gefordert um diesen Raum in den Griff zu
       bekommen.
       
       Was unterscheidet ihr Buch von anderen Büchern über das Warburg-Haus? 
       
       Ich hatte das Ziel, das Buch als Foto-Essay zu gestalten, wo die Fotos mehr
       oder weniger nur von mir kommen. Andere Autoren, die rund um das
       Warburg-Haus und Aby Warburg publizieren, nutzen meistens Fotos von Aby
       Warburg, und das wollte ich vermeiden.
       
       Konnten Sie dem Haus mit ihren Bildern im Buch „A Warburg Workbook“
       überhaupt gerecht werden?
       
       Bedingt. Also solche Arbeit kann, denke ich, immer nur eine Annäherung
       sein. In Gänze etwas darzustellen hat schon Grenzen, weil jeder etwas
       anderes sieht. Jeder verbindet mit dem Haus was ganz anderes.
       
       Kann jeder das Warburg-Haus besuchen?
       
       Grundsätzlich ja. Wenn Veranstaltungen sind, lebt das Haus natürlich am
       meisten, und die Veranstaltungen sagen einem vom Titel vielleicht nicht
       gleich etwas. Es lohnt sich aber, dort hinzugehen, auch ohne Vorwissen, um
       einfach die Atmosphäre zu spüren.
       
       5 Mar 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nathalie Haut
       
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