# taz.de -- heute in hamburg: „Werke von Frauen werden mehr honoriert“
       
       Interview Anastasia Trenkler
       
       taz: Bona_Berlin, Sie kuratieren eine Ausstellung von Künstlerinnen zum
       Weltfrauentag. Braucht es extra diesen Anlass? 
       
       Bona_Berlin: Nein, die Ausstellung könnte so auch an jedem anderen Tag
       stattfinden. Allerdings sind unsere Künstlerinnen international und in
       manchen Ländern hat der Weltfrauentag einen größeren Stellenwert als in
       Deutschland. Außerdem ist das ein guter Saisonauftakt – für die Galerien
       und die Street-Art-Szene.
       
       Verstärkt der Anlass nicht das Denken in Geschlechtern? 
       
       Das kann sein. In der Graffiti-Szene, in der ich mich bewege, spielt das
       aber keine so große Rolle.
       
       Herrscht da Gleichberechtigung? 
       
       Ich glaube, dass sich Männer freuen, wenn auch Frauen sprühen gehen.
       Wahrscheinlich trauen sich Frauen nicht so viel wie Männer. Daher sind ihre
       Werke seltener, sie werden aber gerade deswegen innerhalb der Community
       mehr honoriert.
       
       Warum heißt die Ausstellung „Femmes Vandales“? 
       
       Der Begriff ist angelehnt an die „Femme fatale“ – eine Frau, die es
       schafft, Männern den Kopf zu verdrehen und eine große Dame ist. Anlässlich
       des Weltfrauentags möchten wir in der Ausstellung „Femmes Vandales“
       Street-Art-Künstlerinnen einen Raum geben, die ihren Mann stehen.
       
       Mit welchen Themen beschäftigen sich die Künstlerinnen? 
       
       Inhaltlich gibt es da keinen gemeinsamen Nenner: Manche Bilder zeigen graue
       Alltagsszenen, andere spielen mit Motiven aus dem Gaming oder der Liebe.
       Eine Künstlerin aus Österreich hat Keramikarbeiten gemacht. Die Werke sind
       sehr unterschiedlich, zeigen jedoch alle weibliche Kunst.
       
       Wie ist diese definiert? 
       
       Weil Kunst ja grundsätzlich von innen kommt, entscheidet jede Künstlerin
       selbst, was für sie weibliche Kreativität und Kunst bedeutet. Manche
       drücken Weiblichkeit durch Farben, andere mit der Wahl der Materialien, der
       Formen oder mit Motiven aus.
       
       Was haben die Künstlerinnen außer ihres Geschlechts gemeinsam? 
       
       Das sind durch die Bank weg Frauen, die mit ihren Werken international
       vertreten und viel unterwegs sind. Alle 30 Künstlerinnen sind sehr
       ambitioniert.
       
       6 Mar 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anastasia Trenkler
       
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