# taz.de -- Internationaler Umgang mit Coronavirus: Nordkorea nicht isoliert genug
       
       > Die USA bieten Nordkorea Hilfe beim Umgang mit dem Coronavirus an. Die
       > deutsche Lufthansa verlängert ihre Flugpause nach China bis Ende März.
       
 (IMG) Bild: Schneidern gegen Coronavirus: NordkoreanInnen mit Gesichtsmasken nähen Gesichtsmasken
       
       Seoul/Frankfurt ap/dpa | Die US-Regierung hat Nordkorea Hilfe bei der
       Eindämmung des [1][Coronavirus] angeboten. Washington sei bereit, die
       Arbeit US-amerikanischer und internationaler Gruppen zu unterstützen, die
       der Ausbreitung der Lungenkrankheit dort entgegenwirkten, teilte
       US-Außenamtssprecherin Morgan Ortagus am Donnerstag (Ortszeit) mit.
       
       Die nordkoreanische Führung hat ausländischen Touristen die Einreise
       verboten und die Kontrollen an Flughäfen, Häfen und in Grenzgebieten
       verschärft. Für bereits eingereiste Besucher aus dem Ausland und andere,
       die als mögliche Verdachtsfälle eingestuft werden, wurde eine einmonatige
       Quarantäne verordnet.
       
       Zudem wurden rund 30.000 medizinische Fachkräfte für die Beobachtung von
       Bewohnern mobilisiert, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
       
       Die Staatsmedien bezeichneten die Anstrengungen als eine Angelegenheit von
       „nationaler Existenz“. Sie deuteten zugleich an, dass eine unbekannte Zahl
       von Menschen bereits in Quarantäne sei, nachdem sie Symptome gezeigt
       hätten. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA warnte am Mittwoch, der
       Ausbruch sei ein ernstzunehmendes Problem und eine internationale
       Katastrophe sei möglich.
       
       ## Freiwillige auf Fahrrädern im Einsatz
       
       Derweil befürchten Experten, dass eine Epidemie in Nordkorea besonders
       verheerend wäre. Das Land leidet unter einem chronischen Mangel an
       medizinischen Versorgungsgütern. Auch die für eine Gesundheitsversorgung
       nötige Infrastruktur gilt als porös.
       
       Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften
       meldete, ihr Zweig in Nordkorea habe 500 Freiwillige an der Grenze zu China
       bereitgestellt. Sie sollten Ärzten bei Kontrollen von Haus zu Haus helfen.
       Sie hätten Hunderte Fahrräder im Einsatz, um nordkoreanische Haushalte in
       abgelegenen Gegenden zu erreichen und dort Aufmerksamkeit für das Virus zu
       schaffen, teilte die Organisation mit.
       
       Südkorea rief den Norden im Kampf gegen eine Epidemie zur Zusammenarbeit
       auf. Ob dem Nachbarn gemeinsame Quarantäne-Maßnahmen angeboten werden,
       entscheide die Regierung aber erst, nachdem die öffentliche Meinung dazu
       abgefragt worden sei, teilte das Wiedervereinigungsministerium mit.
       
       Südkorea zog zuletzt dutzende Beamte aus einem innerkoreanischen
       Verbindungsbüro in einer nordkoreanischen Grenzstadt ab. Pjöngjang hatte
       darauf bestanden, das Büro so lange zu schließen, bis das Virus unter
       Kontrolle sei.
       
       ## Lufthansa fliegt bis Ende März nicht nach China
       
       Unterdessen hat die Lufthansa ihre [2][Flugpause nach China] verlängert.
       Bis zum Ende des Winterflugplans am 28. März werden nun auch Peking und
       Schanghai von den Fluggesellschaften der Gruppe einschließlich Swiss und
       Austrian nicht mehr angeflogen, teilte der Konzern am Freitag in Frankfurt
       mit.
       
       Zunächst waren diese Flüge nur bis zum 29. Februar gestrichen worden. Für
       die übrigen chinesischen Festland-Ziele Nanjing, Shenyang und Qingdao hatte
       Lufthansa bereits zuvor eine Flugpause bis Ende März angekündigt.
       
       Wegen der stockenden Nachfrage sollen nun auch einzelne Flüge nach Hongkong
       gestrichen werden, das bislang noch voll mit 19 wöchentlichen Verbindungen
       bedient worden war. Die Swiss werde im März auf ihren Hongkong-Flügen
       kleinere Jets einsetzen, kündigte der Lufthansa-Konzern noch an. Man
       beobachte die Situation weiterhin laufend und stehe mit den Behörden im
       Kontakt.
       
       14 Feb 2020
       
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