# taz.de -- Ex-Minister Mexikos in USA verhaftet: Schmiergeld vom Kartell
       
       > Als Minister für Sicherheit in Mexiko soll Genaro García Luna die
       > Geschäfte des Sinaloa-Kartells geschützt haben. Jetzt wurde er in Texas
       > verhaftet.
       
 (IMG) Bild: Genaro García Luna als Minister in Mexiko 2010 – jetzt sitzt er in den USA in Haft
       
       Oaxaca taz | Erst arbeitete er für den Geheimdienst, dann war er führender
       Polizeibeamter, später Minister für Öffentliche Sicherheit – und nun sitzt
       er im Gefängnis: Am Dienstag wurde der Mexikaner Genaro García Luna im
       US-Bundesstaat Texas verhaftet.
       
       Die Staatsanwaltschaft wirft dem 51-Jährigen vor, Millionen von Dollar
       Schmiergeld vom Sinaloa-Kartell angenommen zu haben. Im Gegenzug soll der
       Politiker in seiner Amtszeit der kriminellen Organisation des Drogenbosses
       Joaquín „El Chapo“ Guzmán grantiert haben, ungestört Kokain die USA
       schmuggeln zu können. Außerdem soll das Kartell Informationen über
       Ermittlungen sowie über ihre Rivalen bekommen haben.
       
       García Luna spielte während der Regierungszeit der konservativ-rechten PAN
       (2000–2012) eine zentrale Rolle in der mexikanischen Sicherheitspolitik.
       Zwischen 2002 und 2006 leitete er unter Präsident Vicente Fox die
       bundespolizeiliche Ermittlungsbehörde AFI. Danach übernahm er im Kabinett
       des Staatschefs Felipe Calderón das Ministerium für Öffentliche Sicherheit.
       Er galt als Hauptstratege des „Krieges gegen die Drogenmafia“, den Calderón
       zu Beginn seiner Amtszeit entfachte und in dem mehr als 200.000 Menschen
       starben.
       
       Die Verhaftung García Lunas geht unter anderem auf Aussagen eines
       ehemaligen Verbündeten Guzmáns zurück. Der Zeuge Jesús Zambada erklärte im
       Prozess gegen „El Chapo“, der im Juli in New York zu einer mehrfachen
       lebenslangen Freiheitsstrafe [1][verurteilt wurde], dass er dem Politiker
       Geld überreicht habe. „Zweimal hat das Kartell García Luna persönlich
       Koffer gegeben, in denen sich 3 und 5 Millionen US-Dollar befanden“, heißt
       es nun im Haftbefehl.
       
       ## García Luna: „Lügen, Diffamierungen und Falschaussagen“
       
       Zambada ist der Bruder von Ismael „El Mayo“ Zambada, der mit Guzmán das
       [2][Sinaloa-Kartell] lange Zeit anführte. Nach Angaben der Strafverfolger
       hätten zudem Finanzregister gezeigt, dass García Luna für einen Politiker
       ungewöhnliche Millionenbeträge besessen habe, als er 2012 in die USA
       gezogen sei.
       
       Während seiner Zeit als Minister für Öffentliche Sicherheit arbeitete
       García Luna eng mit der US-Antidrogenbehörde DEA zusammen. Immer wieder war
       der Verdacht aufgekommen, dass Mitglieder der Calderón-Regierung
       Schmiergelder von Guzmáns Organisation bekommen haben.
       
       Dafür sprach auch, dass sich die meisten Angriffe im „Drogenkrieg“ gegen
       die Konkurrenten des Sinaloa-Kartells richteten. García Luna wies die
       Vorwürfe bereits während des New Yorker Prozesses zurück: „Das sind Lügen,
       Diffamierungen und Falschaussagen gegen meine Person.“
       
       11 Dec 2019
       
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