# taz.de -- schon gehört?: Muslimisches Leben in all seiner Vielfalt
       
       Die Podcast-Szene boomt. Gefühlt kommen täglich neue Formate auf den Markt.
       Wer behält da den Überblick? Wir helfen
       
       „Al Salam Alaikum und herzlich willkommen zu Maschallah, ein Podcast, mit,
       über und für Muslime. Und alle anderen, die sich interessieren“, so fängt
       Merve Kayikci jede Folge ihres Podcasts an. Kayikci ist Journalistin,
       Muslima und bekannt als [1][@primamuslima] auf Twitter. Ihr ist es wichtig,
       die Vielfalt muslimischen Lebens abzubilden. Dabei ist die Perspektive der
       Gäste entscheidend. Mit Unterstützung der Autorin Katrin Rönicke hat
       Kayikci sich beim von Deezer und der re:publica veranstalteten
       Podcast-Wettbewerb „Originals gesucht“ gegen 200 Mitbewerber durchgesetzt.
       Seit Anfang November sind die ersten Folgen online. Kayikci wirft einen
       anderen Blick auf Muslime, als es in vielen Medien üblich ist. „Ich möchte
       ein möglichst breites Bild übertragen, einen Querschnitt durch die
       muslimische Gesellschaft in Deutschland“, sagt sie im Podcast. Auch
       „Maschallah!“, der Titel des Podcasts, kann unterschiedlich interpretiert
       werden. Es kann ein Ausdruck der Freude, der Dankbarkeit, und der
       Anerkennung sein. Es wird auch gesagt, um sich selbst oder andere vor Neid
       und Missgunst zu schützen. Übersetzt bedeutet Maschallah „Was Allah wollte,
       ist eingetreten.“
       
       In der ersten Folge erzählt ein Porsche-Manager von seinem Engagement bei
       der Jungen Union. Cihan Sügür hat Kayikci in der Moschee besucht. Sie fragt
       Sügür, wie es für ihn als Kind war, zur Moschee zu gehen. Wie Brokkoli zu
       essen, sei das gewesen. Man will das nicht, soll aber. Im Endeffekt tue das
       gut. Kayikci hingegen sei sehr gerne in die Moschee gegangen, erzählt sie
       im Podcast. In der zweiten Folge geht es mit Serayi Sezgin um den Kampf für
       Tierschutz. Sie kocht nach islamischer Tradition aber ohne Fleisch. In der
       dritten Folge besucht Kayikci eine muslimische Bundeswehrsoldatin und in
       der vierten Folge schließlich wird es intimer. Es geht um Sex und
       Masturbation. „Eigentlich rede ich mit niemanden über Sex!“, sagt Kayikci.
       Der islamische Theologe Ali Ghandour erklärt in dieser Folge, wieso er sich
       gerade als Muslim eine neue Kultur der Lust ersehnt.
       
       Im Podcast sagt Kayikci oft: „So ist es im Islam“ oder „Der Islam sagt
       das“. Dabei spricht sie lediglich über ihre Vorstellung vom Islam. Das
       allerdings widerspricht etwas der eigenen Darstellung, dass es Millionen
       Arten gäbe, Muslim zu sein. Heba Alkadri
       
       „Maschallah!“erscheint jeweils sonntags mit zwei neuen Folgen auf Deezer.
       
       10 Dec 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/primamuslima
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heba Alkadri
       
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