# taz.de -- Noch-Flughafen Tegel: Nachdenken über Nachnutzung
       
       > Seit über zehn Jahren darf die Tegel Projekt GmbH sich Gedanken über die
       > Zukunft des Flughafens machen.
       
 (IMG) Bild: Was man hier alles bauen kann.. Berlins Bürgermeister Michael Müller in Tegel
       
       Die Tegel Projekt GmbH hatte viel Zeit zum Nachdenken. Mit dreizehnjähriger
       Verspätung zieht der Flughafenbetrieb vom Flughafen TXL am 31. Oktober 2020
       in den dann eventuell fertig gestellten Flughafen BER. Die vom Senat
       gegründete GmbH hat seit 2008 Zeit, die Nachnutzung der Fläche
       voranzutreiben. Und dabei ist mindestens eine sehr schöne Präsentation
       herausgekommen.
       
       Wussten Sie etwa, dass Tegel rund 9 Prozent der Fläche von Manhattan
       ausmacht? Oder sogar 5 Prozent vom zentralen Paris? Viel Platz ist
       jedenfalls – so viel war am Ende der Gleichung klar. „Sinnfrage: Worum geht
       es im Kern?“, fragte eine Power-Point-Folie, während Planungschef Philipp
       Bouteiller am Dienstag dem Senat und Journalist:innen vor Ort die Zukunft
       des Areals erklärte.
       
       Glaubt man den bunten Bildern, soll dort eine gut gelaunte Comic-Stadt
       glücklicher Menschen entstehen, die einen Öko-Traum leben. Sie wohnen
       zwischen von Häuserfassaden hängenden Gärten und tragen lässig Hooverboards
       unterm Arm. Industrie, Gewerbe, Bildung und Wohnraum sollen Platz haben und
       Berlin mit Zukunftstechnologie nach vorne bringen. Heißen soll das „The
       Urban Tech Republic“.
       
       „In den 50ern und 60ern haben wir Städte für Autos gebaut. Das müssen wir
       heute wieder reparieren“, sagt Bouteiller und zeigt am bald entstehenden
       Schumacher-Quartier, was er meint: ein sozialökologischer Vorzeigestadtteil
       mit 5.000 Wohnungen, die Hälfte davon öffentlicher Wohnraum, wiederum die
       Hälfte davon sozial gebunden. Es soll zweispurige Fahrradschnellwege geben,
       nachhaltige Heiz- und Wasserkonzepte, Autos dürfen nicht mehr auf den
       Straßen parken, sondern in Mobile Hubs mit e-Zapfsäulen. Sogar für Tiere
       gibt’s Platz: Bauten sollen tierfreundlich gestaltet werden, damit etwa
       auch Fledermäuse einen Ort haben, erklärt Bouteiller. Was einem halt so
       einfällt, wenn man Zeit zum Nachdenken hat.
       
       17 Dec 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gareth Joswig
       
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