# taz.de -- zwischen den rillen: Kaffee und Kippen
       
       2018 veröffentlichten International Music ihr vielbeachtetes Debüt „Die
       besten Jahre“. Üblich wäre es gewesen, im Fahrwasser des Erfolgs zu touren.
       Stattdessen legen die Musiker Peter Rubel und Pedro Crescenti ihre Band auf
       Eis – für ein anderes Projekt. Das nennt sich Düsseldorf Düsterboys und
       veröffentlicht nun ein Debüt namens „Nenn mich Musik“. Statt Drummer Joel
       Roters trommelt Edis Ludwig, dazu kommt Fabian Neubauer an den Tasten.
       Entstanden sind 16 geschmackvolle Songs. Die Musik bremst den Sound von
       International Music runter. Am deutlichsten ist diese Veränderung beim Song
       „Kneipe“ zu hören, der auf beiden Alben zu finden ist. In der Version von
       International Music wird er mit bratziger Gitarre zum Ende hin immer
       schneller, bei Düsseldorf Düsterboys verleihen Orgel und Frauenstimmen der
       Musik etwas Sakrales.
       
       Variabilität ist die Stärke der Musiker, und sie wird genüsslich
       ausgespielt. Sie kreuzen Folk im Titelsong mit psychedelischem Rock
       („Kaffee aus der Küche“) und Blues („Messwein“). Spannend wird es auch,
       wenn die Musik Stilprinzipien verwirft: „Teneriffa“, getragen von einer
       Akustikgitarre, wird von Bläsern und Klavier umtost. Zu den Texten erklärte
       Peter Rubel, dass er sie simpel, aber nicht banal mag. Stets klingt er
       dabei lässig. Wie beim Juwel „Kaffee aus der Küche“, das für die Story vier
       Zeilen braucht: „Ich hol den Kaffee aus der Küche / Hol die Kippen aus dem
       Schrank / Hol den Wein aus dem Keller / Und hau den Nagel in die Wand“. Mit
       ihrer Musik widersetzen sich Düsseldorf Düsterboys zeitgenössischem Pop.
       Lieber huldigen sie der Vergangenheit. Niklas Münch
       
       Düsseldorf Düsterboys: „Nenn mich Musik“ (Staatsakt/Universal), nächste
       Woche auf Tour
       
       8 Nov 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Niklas Münch
       
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