# taz.de -- Torben Becker hat sich im 2. Klimacamp umgeschaut: Alternativer Klimaplan in Arbeit
       
       Weltverbesserungsideen haben derzeit Aufwind, außer anscheinend im
       Klimakabinett der Bundesregierung. Denn obschon am 20. September bundesweit
       rund 1,4 Millionen Demonstrant:innen am Klimastreiktag einen konsequenten
       Klimaschutz einforderten, verabschiedete das Kabinett ein dürftiges Paket,
       das die von der Regierung selbst mitgestalteten Klimaziele des Pariser
       Abkommen verfehlen wird.
       
       „Da hat die Bundesregierung eindeutig versagt“, sagt Freya Sander von der
       Kampagne gerecht1komma5, deshalb brauche es Alternativen. Gemeinsam mit
       #we4future und anderen Initiativen hat sie das zweite Klimacamp auf der
       Wiese neben dem Kanzler:innenamt organisiert. Ziel war es, ein ziviles
       Klimakabinett zu veranstalten, das bessere Lösungsvorschläge hervorbringen
       soll. „Den Zeitpunkt haben wir absichtlich gewählt, um direkter Nachbar zum
       Klimakabinett zu sein“, erklärt Pauline Scharbach von #we4future.
       
       Bis zum 27. September wurden hier in Zelten Workshops, Aktionstrainings und
       Diskussionen veranstaltet. Abschließender Höhepunkt war der Auftakt zu
       einem zivilen, alternativen Klimaplan von unten.
       
       Die Aktivist:innen von gerecht1komma5 sammelten dafür während des Camps
       Ideen und Verbesserungsvorschläge zu sechs Themenbereichen wie
       Energiedemokratie, Internationale Solidarität oder Mobilitätsgerechtigkeit.
       „Diese sechs Themenkomplexe geben die Struktur für unseren Klimaplan vor“,
       erläuterte Freya Sander den Aufbau.Der Klimaplan werde eine Sammlung von
       Maßnahmen sein, „wie möglichst schnell und sozial gerecht Treibhausgase
       eingespart werden können“, teilte die Kampagne mit.
       
       Wie diese Maßnahmen aussehen und umgesetzt werden können, wurde am
       Donnerstag unter Anleitung von Katrin Girgensohn, Expertin für kollektives
       Schreiben, von rund 40 Menschen zusammengetragen. Der Schreibprozess, so
       hieß es, sei für alle Interessierten geöffnet, um möglichst viel und
       unterschiedliches Wissen zu einem gelingenden Klimaschutz zu sammeln.
       
       In den kommenden sechs Monaten soll das Zusammengetragene ausformuliert und
       mit Wissenschaftler:innen und weltweit Betroffenen auf Realisierbarkeit hin
       geprüft werden. Erst dann wollen die Aktivist:innen die erste Auflage des
       Klimaplans vorlegen.
       
       28 Sep 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Torben Becker
       
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