# taz.de -- Mehr Zug in der Verkehrswende
       
       > Die Grünen wollen den Hauptbahnhof entlasten. Das totgeglaubte Konzept
       > Stadtbahn lebt immer noch
       
       Von Sven-Michael Veit
       
       Die Hamburger Verkehrswende soll im Hauptbahnhof stattfinden. So stellen es
       sich zumindest Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und
       Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahl im Februar 2020, und Martin
       Bill, Partei-Vize und Verkehrspolitiker der Bürgerschaftsfraktion, vor.
       Gemeinsam stellten sie am Mittwoch dafür einen Plan vor – „eine
       Auskoppelung aus unserem Regierungsprogramm“ für die nächste
       Legislaturperiode, so Fegebank.
       
       Danach sollen die Regionalzüge künftig nicht mehr im Hauptbahnhof enden und
       das unnötige Umsteigen der Fahrgäste erzwingen, sondern ihre Fahrt durch
       Hamburg fortsetzen.
       
       „Wir haben die absurde Situation, dass der Zug aus Lüneburg am Hauptbahnhof
       hält, eine Weile das Gleis verstopft und wieder zurück fährt“, sagt Bill.
       „Wir wollen, dass er gleich weiter nach Pinneberg fährt.“ Und zwar über die
       kaum genutzte Güterumgehungsbahn. Dann könnten Züge mit Rothenburgsort,
       Wandsbek, Barmbek, City Nord und Eidelstedt große Teile der Stadt neu
       erschließen. „Wir müssen den Nahverkehr so attraktiv machen, dass mehr
       Leute ihre Autos stehen lassen“, sagt Bill.
       
       Die Pläne sind Teil eines Konzepts, mit dem der Nahverkehr in der
       Metropolregion effizienter gestaltet werden soll. Täglich würden rund
       300.000 Menschen zur Arbeit in die Stadt hinein und hinaus pendeln, so
       Fegebank. „Für sie möchten wir gute und bequeme Alternativen zum Auto
       anbieten.“ Zusätzlich solle das Expressbusnetz massiv ausgebaut werden, und
       auch die Stadtbahn „bleibt in unserem Instrumentenkasten“, sagt Bill. Vor
       allem Tangentialverbindungen, für die sich eine teure U-Bahn nicht lohne,
       sollten mittelfristig mit der Stadtbahn betrieben werden.
       
       Bill räumte ein, dass eine Umsetzung der Pläne kaum vor 2030 möglich sei.
       Und über die Kosten müsse man – auch mit der Deutschen Bahn und den
       Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein – noch gesondert
       sprechen.
       
       19 Sep 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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