# taz.de -- Kolping-Stiftung in Paraguay: Rundumerfolg für Whistleblowerin
       
       > Die Kolping-Stiftung Paraguay scheitert mit der Anzeige gegen die frühere
       > Geschäftsführerin Brigitte Fuzellier. Das Justizministerium stellt alle
       > Verfahren ein.
       
 (IMG) Bild: Hätte damit wohl nicht gerechnet: Kolpingwerk-Gründer Adolph Kolping
       
       Buenos Aires taz | Die Kolping-Stiftung Paraguay ist mit ihrem juristischen
       Kreuzzug gegen ihre ehemalige Geschäftsführerin Brigitte Fuzellier
       endgültig gescheitert. Am Montag verfügte das Justizministerium in Asunción
       die Einstellung aller noch anhängigen Verfahren gegen die Whistleblowerin.
       Als Begründung gab die zuständige Oberstaatsanwaltschaft das Fehlen
       jeglicher fundierter Begründungen und ausreichender Verdachtsmomente an.
       
       Noch im November vergangenen Jahres hatte die Kolping-Stiftung Paraguay
       eine weitere Anzeige wegen mutmaßlicher Falschaussage [1][gegen ihre
       frühere Geschäftsführerin eingereicht]. Fuzellier hatte Anfang 2010
       erstmals Korruptionsvorwürfe gegen ihre Amtsvorgänger in der paraguayischen
       Stiftung erhoben. So sollen zwischen 2002 und 2007 beim Neubau eines
       Stiftungshauses über eine Million Euro europäischer Entwicklungsgelder
       hinterzogen worden sein.
       
       Vom deutschen Entwicklungsministerium (BMZ) und der EU hatte die
       Kolping-Stiftung bis 2007 rund 1,4 Millionen Euro bekommen. Nach einer
       BMZ-Prüfung musste Kolping Deutschland 241.000 Euro an die Bundesregierung
       zurückzahlen. Ende September 2010 entschied der Vorstand der
       Kolping-Stiftung Paraguay, Fuzellier fristlos zu entlassen. Und anstatt die
       Vorwürfe weiter aufzuklären, startete der neue Geschäftsführer Olaf von
       Brandenstein eine Anzeigenflut gegen Fuzellier.
       
       Schon in früheren Verfahren war der Neue auf der Geschäftsführerstelle
       mehrfach gescheitert. „Jetzt hat die jahrelange Verfolgung endlich ein
       Ende“, so die Whistleblowerin. „Meine Existenz ist zerstört, aber die
       Wahrheit hat gesiegt“, kommentierte Fuzellier und kündigte eine
       Schadensersatzklage an. Alle Bemühungen, mit der Kolping-Stiftung zu einer
       Übereinkunft zu kommen, seien gescheitert.
       
       10 Jul 2019
       
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