# taz.de -- Protest-Niederschlagung im Sudan: Militärrat nimmt Soldaten fest
       
       > Im Sudan hat der Militärrat Soldaten wegen ihres Vorgehens gegen
       > Demonstranten verhaften lassen. Was ihnen vorgeworfen wird, ist noch
       > unbekannt.
       
 (IMG) Bild: General Dschamaleddin Omar vom Militärrat spricht im sudanesischen Fernsehen (Archivbild)
       
       Khartum dpa | Eine gute Woche nach dem gewaltsamen [1][Vorgehen der
       Sicherheitskräfte gegen Demonstranten im Sudan] sind mehrere Soldaten in
       Militärgewahrsam genommen worden. Der herrschende Militärrat teilte
       [2][laut staatlicher Nachrichtenagentur Suna] am Montagabend mit, zuvor
       habe ein Ermittlungsausschuss vorläufige Beweise gegen einige Einheiten der
       aktiven Streitkräfte geliefert.
       
       Alle Schuldigen würden ohne Verzögerung zur Rechenschaft gezogen. Die Zahl
       der Festgenommenen und die Vorwürfe gegen sie wurden aber nicht mitgeteilt.
       
       Am 3. Juni hatte das Militär eine seit Wochen andauernde Sitzblockade in
       der Hauptstadt Khartum mit Gewalt aufgelöst. Diese hatte maßgeblich zum
       Sturz des Langzeitmachthabers Omar al-Bashir beigetragen. Nach Angaben
       eines Ärzteverbandes wurden bei der Räumung mehr als 100 Menschen getötet
       und rund 500 verletzt.
       
       Am Montag waren die meisten Geschäfte in Khartum nach einem Streikaufruf
       der Opposition geschlossen geblieben. Das Gewerkschaftsbündnis SPA hatte zu
       dem „friedlichen Widerstand“ gegen die Militärregierung aufgerufen. Die
       Opposition will mit dem Streik Druck auf die regierenden Generäle ausüben,
       die Macht an eine zivile Übergangsregierung zu übergeben.
       
       Al-Bashir, der das Land drei Jahrzehnte lang mit harter Hand regiert hatte,
       war im April von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren wegen
       einer schweren Wirtschaftskrise monatelange Massenproteste vorausgegangen.
       
       Seit dem Putsch bemühen sich Militär und Opposition um die Bildung einer
       Übergangsregierung. Der Sudan im Nordosten Afrikas mit 41 Millionen
       Einwohnern gehört zu den 25 ärmsten Ländern der Welt.
       
       11 Jun 2019
       
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