# taz.de -- Das war: Rassistische Securitys am UKE?
       
       Nach einem Übergriff auf einen Psychiatriepatienten des
       Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) schwebt dieser laut seinem
       Cousin in Lebensgefahr. Die Gruppe „Black Community Hamburg“ verbreitete
       auf Facebook und Whatsapp Videos von ZeugInnen, die den Vorfall beobachtet
       haben wollen. Sie berichten, wie der Sicherheitsdienst des UKE den
       Kameruner, der vor dem Eingang der Klinik eine Zigarette rauchen wollte,
       brutal zusammenschlug.
       
       Die UKE-Pressestelle gab am Mittwoch bekannt: „Der Patient hatte sich der
       Unterbringung widersetzt und musste vom Sicherheitsdienst fixiert werden.“
       Die Polizei teilte ebenfalls per Pressemitteilung mit, dass der Patient
       freiwillig im Krankenhaus gewesen war. „Weil sich sein Zustand offenbar
       erheblich verschlechterte, sollte durch die diensthabende Ärztin ein
       vorläufiger Unterbringungsbeschluss beantragt werden. Noch vor dem
       Vorliegen des Beschlusses verließ der psychisch auffällige Mann allerdings
       das Gebäude.“ Drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hätten daraufhin
       Zwangsmaßnahmen angewendet.
       
       Aber durften die das? Laut der Gesundheitsbehörde darf ein Patient nicht
       daran gehindert werden zu gehen, wenn kein Unterbringungsbeschluss
       vorliegt. Das UKE hingegen argumentiert, wenn ein Arzt eine Unterbringung
       anordne und eine akute Fremd- oder Eigengefährdung des Patienten bestehe,
       dürfe er unter Zwang festgehalten werden, auch wenn der Antrag noch nicht
       richterlich bestätigt ist. Zum Zustand des Geschädigten gibt das UKE keine
       Auskunft.
       
       Die Linke stellte am Donnerstag eine Kleine Anfrage an die Hamburger
       Bürgerschaft. „Die Augenzeugenberichte sind zutiefst erschütternd. Der
       schwerwiegende Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung muss schonungslos
       aufgeklärt werden“, forderte Deniz Celik, der gesundheitspolitische
       Sprecher der Linken. Es sei zudem ungewöhnlich, dass solche Zwangsmaßnahmen
       durch den Sicherheitsdienst und nicht durch medizinisches Personal
       durchgeführt werden.
       
       Ein anonymer Mitarbeiter des UKE Hamburg erhob bereits am Mittwoch schwere
       Vorwürfe gegenüber dem Sicherheitsdienst und sprach von rassistischen
       Ressentiments. „Wenn es kein Schwarzer gewesen wäre, wären sie nicht so
       hart rangegangen“, sagte er. Die Polizei ermittelt wegen des Vorwurfs der
       Körperverletzung gegen die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und die
       diensthabende Ärztin. 
       
       Philipp Effenberger
       
       27 Apr 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Philipp Effenberger
       
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