# taz.de -- Kommentar Brebau-Rekommunalisierung: Sparkasse verdient an Bremens Fehler
       
       > Bremen muss einen hohen Preis für den verantwortungslosen Verkauf
       > kommunaler Unternehmen in der Vergangenheit zahlen.
       
 (IMG) Bild: Kann sich freuen über ein lukratives Geschäft: Die Sparkasse
       
       Dass Bremen zuletzt alleinige Eigentümerin einer Wohnungsbaugesellschaft
       war, ist über 20 Jahre her: 1997 verkaufte die Stadt 49,9 Prozent ihrer
       Anteile an der „Bremischen“ für umgerechnet gut 46 Millionen Euro. Später
       wurde auch der Rest verkauft: Für gut 47,5 Millionen Euro. Zuvor hatte
       Bremen ihre Anteile an der „Bremischen Bau- und Siedlungsgesellschaft“ für
       elf Millionen Euro verkauft und für knapp 73 Millionen Euro ihre fast 100
       Prozent Anteile an der Beamtenbaugesellschaft.
       
       [1][Jetzt zahlt Bremen], das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen,
       190 Millionen Euro für die Hälfte eines Unternehmens, das 6.000 Wohnungen
       besitzt. Das sind fast 13 Millionen Euro mehr als die Kommune durch ihre
       zahlreichen Verkäufe damals eingenommen hat. Und auf den Kaufpreis von 190
       Millionen legt sie außerdem noch knapp sieben Prozent ihrer Anteile an
       Bremens größter Wohnungsbaugesellschaft Gewoba drauf.
       
       Das ist bitter. Denn selbst unter Berücksichtigung der Wertsteigerung und
       des Immobilienbooms in den vergangenen Jahren ist das viel Geld. Dennoch:
       Wäre Bremen nicht bereit gewesen, diese Summe hinzulegen, hätte die
       Verkäuferin, die Sparkasse Bremen, ihr Vorkaufsrecht auf die ehemaligen
       Brebau-Anteile der pleite gegangenen und von der NordLB übernommenen
       Bremischen Landesbank in Anspruch nehmen können – und wäre somit
       Alleineigentümerin der Wohnungsgesellschaft geworden.
       
       Bremen muss jetzt einen hohen Preis für den verantwortungslosen Verkauf
       kommunaler Unternehmen in der Vergangenheit zahlen. Aber die einzige
       Alternative wäre gewesen, ein weiteres Wohnungsbauunternehmen dem freien
       Markt zu überlassen. Angesichts explodierender Mieten,
       Immobilien-“Heuschrecken“ und fragwürdiger Vermieter wie Vonovia, der
       allein in Bremen doppelt so viele Wohnungen gehören wie der Brebau, wäre
       das die denkbar schlechteste Option gewesen.
       
       7 Feb 2019
       
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