# taz.de -- Anschlag in Syrien: Zahlreiche Tote, darunter US-Bürger
       
       > Bei einem Attentat im syrischen Manbidsch sind mehrere Menschen getötet
       > worden. Die internationale Anti-IS-Koalition bestätigte Opfer in den
       > eigenen Reihen.
       
 (IMG) Bild: Dieses Standbild aus einem Video der Nachrichtenagentur Anha zeigt das zerstörte Restaurant
       
       Beirut AFP | Bei einem Selbstmordanschlag im syrischen Manbidsch sind laut
       der US-geführten Koalition gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“
       (IS) auch mehrere US-Militärangehörige getötet worden. Ein
       Koalitionssprecher erklärte am Mittwoch, „US-Militärangehörige wurden heute
       während einer Routinepatrouille in Syrien bei einer Explosion getötet“.
       Nähere Angaben zur Zahl der getöteten US-Militärangehörigen machte er
       nicht.
       
       Videos, die von lokalen Aktivisten und Nachrichtenagenturen veröffentlicht
       wurden, zeigten ein Restaurant mit erheblichem Schaden und eine Straße, die
       mit Schutt und Blut bedeckt war. Mehrere Autos wurden beschädigt.
       
       Die USA hatten in der vergangenen Woche ihren Abzug aus Syrien begonnen,
       indem sie Ausrüstung aus dem Nordosten in den benachbarten Irak brachten.
       
       Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte ihrerseits,
       dass bei dem Anschlag auf ein Restaurant in Manbidsch neun Zivilisten, fünf
       syrische Kämpfer und zwei US-Soldaten getötet worden seien. Die in
       Großbritannien ansässige Organisation bezieht ihre Informationen von
       Aktivisten vor Ort. Für Medien sind sie zumeist nicht zu überprüfen. Zu dem
       Selbstmordattentat bekannte sich die IS-Miliz über ihr Propagandaorgan
       Amaq.
       
       ## Manbidsch – Streitpunkt zwischen Türkei und USA
       
       Die Stadt Manbidsch war im Jahr 2016 von den kurdischen
       Volksverteidigungseinheiten (YPG) mit Unterstützung der internationalen
       Anti-IS-Koalition von den Dschihadisten erobert worden. Seitdem wird sie
       von der syrischen Kurdenmiliz und verbündeten arabischen Milizen
       kontrolliert. Auch US-Soldaten sowie französische Spezialkräfte sind in der
       Stadt westlich des Euphrat stationiert, die zuletzt weitgehend ruhig war.
       
       Die Stadt ist aber ein zentraler Streitpunkt zwischen der Türkei und den
       USA. Die Regierung in Ankara dringt seit langem auf den Abzug der YPG, die
       sie wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans
       (PKK) als Terrororganisation betrachtet. Nach Drohungen mit einer Offensive
       vereinbarte die Türkei im vergangenen Juli mit den USA, dass die
       YPG-Kämpfer aus der Stadt abziehen und türkische und US-Soldaten dort
       patrouillieren.
       
       Allerdings beklagte Ankara, dass die YPG weiter in der Stadt präsent sei,
       und im Dezember drohte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut
       mit einer Offensive auf Manbidsch. Nachdem US-Präsident Donald Trump
       angekündigt hatte, alle US-Soldaten aus Syrien abzuziehen, schien der Weg
       frei für einen türkischen Angriff. Die YPG rief daher Ende Dezember die
       Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zu Hilfe.
       
       16 Jan 2019
       
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