# taz.de -- Geplanter US-Abzug aus Syrien: Truppenrückzug offiziell verlangsamt
       
       > Im Dezember gab US-Präsident Trump abrupt den Abzug aus Syrien bekannt.
       > Nun soll der komplette Sieg über den IS abgewartet werden, sagt
       > Sicherheitsberater Bolton.
       
 (IMG) Bild: Nicht so schnell: Trumps Sicherheitsberater John Bolton im Weißen Haus
       
       Jerusalem ap | Der nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, hat
       Bedingungen für den von Präsident Donald Trump angekündigten Truppenrückzug
       [1][aus Syrien] genannt. Es müssten auch die Reste der Terrormiliz
       Islamischer Staat besiegt sein und die Türkei müsse die Sicherheit der mit
       den Vereinigten Staaten verbündeten kurdischen Kämpfer garantieren, sagte
       Bolton am Sonntag in Jerusalem. „Der Zeitplan folgt aus den politischen
       Entscheidungen, die wir umsetzen müssen“, sagte Bolton. Das war die erste
       offizielle Bestätigung, dass der Abzug verlangsamt worden ist.
       
       Einem Bericht zufolge müsste die Türkei erheblich von den USA unterstützt
       werden, um die Hauptverantwortung im Kampf gegen den IS in Syrien
       übernehmen zu können. Das Wall Street Journal berichtete am Wochenende
       unter Berufung auf namentlich nicht genannte hohe Regierungsquellen, dass
       die Türkei um Hilfe unter anderem für Luftangriffe, Transporte und Logistik
       gebeten habe. „Die türkischen Anfragen sind so umfangreich, dass, wenn voll
       erfüllt, das US-Militär seine Einbindung in Syrien vertiefen würde statt
       sie zu reduzieren“, heißt es in dem Bericht.
       
       Trumps im Dezember verkündete [2][abrupte Entscheidung für eine Beendigung
       der amerikanischen Präsenz] hat Israel beunruhigt, da sich dadurch die Lage
       in dem Bürgerkriegsland gravierend verändern könnte. Die Türkei will den
       kurdischen Einfluss an ihrer Südgrenze eindämmen und hat mit einer
       militärischen Offensive gedroht.
       
       Die von Ankara als Terrorgruppe angesehene kurdische YPG-Miliz hat die
       bislang von ihr kontrollierte Stadt Manbidsch den Truppen von Präsident
       Baschar al-Assad überlassen. Mit dem Abzug der USA dürfte zudem der
       Einfluss Russlands und Irans in Syrien zunehmen. US-Verteidigungsminister
       James Mattis trat nach Trumps Entscheidung zurück.
       
       Bei einem Raketenangriff der Terrormiliz Islamischer Staat sind Aktivisten
       und kurdischen Berichten zufolge im Osten Syriens zwei britische Soldaten
       verwundet worden. Die kurdische Nachrichtenagentur Rudaw meldete am
       Sonntag, die beiden Verwundeten seien in stabilem Zustand.
       
       Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien
       berichtete unter Berufung auf ihr Aktivistennetzwerk in Syrien, der
       IS-Angriff sei am Samstag im Dorf Schaafa in der Provinz Dair as-Saur
       erfolgt. Dort habe es Kämpfe zwischen den von den USA unterstützten
       Demokratischen Kräften Syriens (SDF) und dem IS gegeben.
       
       6 Jan 2019
       
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