# taz.de -- Bahrainischer Fußballer in Thailand: Gefängnis statt Flitterwochen
       
       > Der bahrainische Fußballer Hakim al-Araibi sitzt seit Ende November in
       > Thailand im Knast. Auf einmal interessiert sich alle Welt für seinen
       > Fall.
       
 (IMG) Bild: In Handschellen: al-Araibi, hier nach einem Gerichtstermin in Bangkok im Dezember
       
       Berlin taz | Er hatte auf Human Rights Watch gehofft, auf den
       einflussreichen Fußballverband Fifa oder die australische Regierung. Aber
       dass ihm jetzt womöglich eine 18-jährige Saudi-Arabierin aus dem Gefängnis
       raus hilft, das dürfte den Profi-Fußballer Hakim al-Araibi überrascht
       haben.
       
       Seit Ende November schon sitzt der bahrainische Staatsbürger in Haft – und
       zwar in Thailand, also dort, wo am Wochenende zufälligerweise auch
       [1][Rahaf Mohammed al-Kunun gestoppt wurde]. Die junge Frau aus
       Saudi-Arabien wollte (und will es weiterhin) nach Australien, um sich vor
       ihrer eigenen Familie in Sicherheit zu bringen, der sie Missbrauch, Pläne
       zur Zwangsheirat und sogar Todesdrohungen vorwirft.
       
       Während die Festnahme des 25-jährigen Fußball-Profis al-Araibi nur wenige
       Schlagzeilen machte, war al-Kunun erfolgreich mit ihrem offensiven Hilferuf
       über Twitter. Momentan befindet sich die junge Frau noch in einem Hotel in
       Thailand, doch ist sie mittlerweile vom UN-Flüchtlingswerk der Vereinten
       Nationen [2][als Flüchtling anerkannt]. Nun prüft Australien, ob es
       al-Kunun aus humanitären Gründen aufnimmt.
       
       In Australien lebte auch bereits der Fußballer al-Araibi. Dort kickte er
       für den Verein Pascoe Vale in der Ersten Liga des Bundesstaats Victoria,
       statt wie früher für die Nationalmannschaft Bahrains. Denn in seinem
       Heimatland war er 2014 in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt
       worden. Er soll sich während der Aufstände des sogenannten Arabischen
       Frühlings an Ausschreitungen beteiligt haben.
       
       In dem kleinen Golfstaat gingen 2011 vor allem unzufriedene schiitische
       Bürger und Bürgerinnen, die in Bahrain die Bevölkerungsmehrheit stellen,
       gegen die sunnitische Führung auf die Straße. Auch al-Araibi ist Schiit.
       Ihm droht nun die Abschiebung nach Bahrain, wo er 2012 nach eigenen Angaben
       gefoltert worden war.
       
       Dass er sich an strafbaren Handlungen beteiligt habe, weist er von sich.
       „Ich habe nichts getan. Ich will nicht nach Bahrain. Ich will nach
       Australien. Ich will nach Hause“, sagte er aus dem Gefängnis in Thailand
       heraus.
       
       ## Internationaler Haftbefehl gegen al-Araibi
       
       Gleich nach seiner Ankunft war er noch am Flughafen von Bangkok festgesetzt
       worden. Und zwar ausgerechnet in seinen Flitterwochen, die er mit seiner
       Frau in Thailand verbringen wollte. Nun kann er nur noch handschriftlich
       mit der Außenwelt kommunizieren.
       
       Wenn Häftlinge auf Thai korrespondieren, dauert es zwei Wochen, bis Briefe
       die Gefängniskontrolle passieren, sagt seine Anwältin. Auf Englisch dauere
       der Prozess noch viel länger. Die Nutzung von Telefon oder E-Mail ist
       verboten.
       
       Die thailändischen Behörden sagen, sie seien auf einen internationalen
       Haftbefehl von Interpol hin gegen al-Araibi tätig geworden. Für den
       Fußballer ist die weltweite Aufmerksamkeit für Rahaf al-Kununs Flucht ein
       Riesenglücksfall. Am Donnerstag flog die australische Außenministerin
       Marise Payne zu Gesprächen nach Thailand. Dabei dürfte es nicht
       ausschließlich um al-Kunun gegangen sein.
       
       10 Jan 2019
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jannis Hagmann
       
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