# taz.de -- das portrait: Gerhard Kirschsoll schon wieder gehen
       
 (IMG) Bild: Wird nicht erneut für den GdP-Vorsitz kandidieren: Gerhard Kirsch Foto: dpa
       
       Die internen Querelen der Hamburger Polizeigewerkschaft (GdP) schienen
       beendet. Doch nun geht der Streit um den langjährigen GdP-Chef Gerhard
       „Kirsche“ Kirsch weiter. Ein ehemaliger Kriminalbeamter hat ein
       Minderheitenbegehren gegen den kompletten Vorstand initiiert.
       
       Kirsch wird vorgeworfen, zum einen für das schlechte Ergebnis der
       Gewerkschaft bei den Personalratswahlen verantwortlich zu sein. Zum anderen
       würde die Kripo regelmäßig übergangen. Falls ein Drittel der Hamburger
       Gewerkschaftsmitglieder dem Begehren zustimmen sollte, würde es wieder zu
       einem Sonderdelegiertentag kommen, bei dem Kirsch abgewählt werden könnte.
       
       Dass es soweit kommt, bezweifelt der stellvertretende Landesvorsitzende
       Horst Niens stark. Über den ehemaligen Kriminalbeamten sagt er: „Der ältere
       Herr sieht einfach nicht ein, dass er verloren hat. Er wärmt Sachen auf,
       die bewiesen falsch sind“. Beim letzten Sonderdelegiertentag hätte er
       entsprechende Anträge stellen können. „Er war geladen, kam aber nicht“, so
       Niens.
       
       Der 54-jährige Kirsch will beim nächsten Delegiertentag im März nicht mehr
       für den Vorsitz kandidieren. So lange wollen seine KritikerInnen aber nicht
       mehr warten. Der Streit um den scheidenden Gewerkschaftschef, der seit 38
       Jahren Polizeibeamter ist, reicht weit zurück: Kirsch war rund 18 Jahre bei
       der konkurrierenden Polizeigewerkschaft DPolG aktiv. Vor 20 Jahren trat er
       der GdP bei und machte schnell Karriere. Vor allem der Fachbereich der
       Kripo beschuldigte Kirsch, einen autoritären und spaltenden Führungsstil zu
       haben. Er selbst wies die Vorwürfe stets zurück.
       
       Trotzdem ist Kirschs über siebenjährige Amtszeit überschattet von einer
       Austrittswelle, einem Absetzungsversuch und der Gründung einer eigenen
       Kreisgruppe durch drei VorstandsvertreterInnen, die erst im Februar dieses
       Jahres aus Protest zurückgetreten waren.
       
       „Wir machen vermutlich gar nichts, um etwas Ruhe reinzubringen“, sagt
       Niens. Ob die Hamburger GdP ab März ohne Kirsch zur Ruhe kommen wird, ist
       unklar. Philipp Effenberger
       
       21 Nov 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Philipp Effenberger
       
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