# taz.de -- 50 Millionen Nutzerkonten betroffen: Facebook leckt abermals
       
       > Ein Sicherheitsexperte warnt: Mit der Facebook-Login-Funktion konnten
       > sich Unbekannte womöglich auch auf anderen Webseiten mit Nutzerdaten
       > anmelden.
       
 (IMG) Bild: Ein Schloss, haha, ein Schloss – auf diesem Foto ist nur Mark Zuckerberg echt
       
       New York ap | Hacker haben sich Zugang zu etwa 50 Millionen
       Facebook-Nutzerkonten verschafft. Für weitere 40 Millionen Konten habe
       ebenfalls ein Risiko bestanden, [1][teilte das Unternehmen mit]. Es hat die
       Sicherheitslücke nach eigenen Angaben geschlossen.
       
       Der Hackerangriff ist der jüngste Rückschlag für Facebook. Das Unternehmen
       hat wegen diverser Sicherheitspannen und Datenschutzlecks bereits
       turbulente Monate hinter sich. Bislang scheint sich aber kein Skandal
       nachhaltig auf das Vertrauen der weltweit zwei Milliarden User ausgewirkt
       zu haben.
       
       Die 90 Millionen betroffenen und gefährdeten Nutzer müssen sich für eine
       weitere Nutzung des Online-Netzwerks erneut einloggen. Facebook hat sie
       ausgeloggt, um die Zugangstoken zurückzusetzen, die die Hacker gestohlen
       haben. Diese Token sorgen dafür, dass ein Nutzer eingeloggt bleibt, konnten
       Außenstehenden aber auch die vollständige Kontrolle über die betroffenen
       Konten geben. Es sei nicht erforderlich, dass Nutzer ihr Passwort ändern,
       teilte Facebook mit. Sicherheitsexperten meinten, dass es nicht schaden
       würde, wenn sie es dennoch tun.
       
       Die Angreifer hätten bei ihrer Cyberattacke die Funktion „Anzeigen aus der
       Sicht von“ benutzt, teilte Facebook am Freitag mit. Mit dieser können
       Nutzer herausfinden, wie andere Personen ihr Profil sehen. Es sei unklar,
       wer hinter den Attacken stecke und woher sie stammten.
       
       ## Weder Passwörter noch Kreditkarteninfos gestohlen
       
       Facebook-Chef Mark Zuckerberg erklärte, die Hacker hätten die Möglichkeit
       gehabt, private Nachrichten einzusehen oder etwas auf dem Account des
       Opfers zu veröffentlichen. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass dies
       geschehen sei: „Wir wissen noch nicht, ob die Konten tatsächlich
       missbräuchlich genutzt wurden.“
       
       Facebook alarmierte die US-Bundespolizei FBI sowie andere Behörden in den
       USA und in Europa. Die Cyberattacke könnte sich auf Apps Dritter – darunter
       auch die eigene App Instagram – ausgewirkt haben, bestätigte das
       Unternehmen. Die gestohlenen Zugriffstoken hätten es den Hackern
       ermöglicht, so zu agieren, als ob sie der Inhaber der Konten seien, sie zu
       verwalten und andere verbundene Freunde anzugreifen, sagte Facebooks
       Vizepräsident für Produktmanagement, Guy Rosen. Weder Passwörter noch
       Kreditkarteninformationen seien gestohlen worden.
       
       Jake Williams, Sicherheitsexperte bei Rendition Infosec, sagte, es bereite
       ihm Sorgen, dass auch Apps Dritter betroffen sein könnten. Er verwies auf
       den Facebook-Login-Dienst, mit dem Nutzer sich mit ihren Facebook-Daten bei
       anderen Internetseiten und Apps einloggen können. „Diese Zugangstoken, die
       gestohlen wurden, zeigen wenn ein Nutzer bei Facebook eingeloggt ist und
       das könnte ausreichen, um auf das Konto eines Nutzers auf einer
       Internetseite Dritter zuzugreifen“, sagte er.
       
       Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die einst für US-Präsident Donald
       Trumps Wahlkampagne tätige Datenanalysefirma Cambridge Analytica
       [2][unrechtmäßig Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Nutzern bekam]. Wie
       eine Untersuchung des Kongresses anschließend herausfand, schalteten
       Agenten aus Russland und anderen Ländern seit mindestens 2016 irreführende
       politische Werbung auf der Plattform. Im April sagte Zuckerberg zum Thema
       Datenschutz vor dem Kongress aus.
       
       29 Sep 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://de.newsroom.fb.com/news/2018/09/sicherheitsupdate/
 (DIR) [2] /Datenskandal-bei-Facebook/!5496438
       
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