# taz.de -- CDU will Zahlen sehen
> SPD und Hochbahn halten eine Kostenschätzung für den Bau der U5 derzeit
> für unmöglich
Von Maren Knödl
In einem Bürgerschaftsantrag hat die CDU den Senat aufgefordert die Kosten
für den Bau der neuen Hochbahnlinie U5 offenzulegen. Dieser Anfrage sind
die Regierungsparteien nicht nachgekommen. „Erst wenn die Planungen
abgeschlossen sind, liegen alle Informationen zur Ermittlung der
Gesamtkosten vor“, sagt die verkehrspolitische Sprecherin der
SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dorothee Martin. Dass der Hamburger
Verkehrsverbund (HVV) sich Zeit nehme, alles ausführlich zu prüfen, sei
richtig: „Übereilte Enscheidungen führen ja erst zu unvorhergesehenen
Kostensteigerungen.“
Die CDU befürchtet trotzdem eine „Kostenexplosion“ und hält die Frage nach
den Ausgaben für „wahlentscheidend“. Ihr Argument: Ein vergleichbares
Projekt in Berlin, die Zusammenlegung der Linien U5 und U55, habe pro
Kilometer rund 238 Millionen Euro gekostet. Für die 30 Kilometer lange neue
Strecke der U5 in Hamburg würde eine Hochrechnung Gesamtkosten von rund
sieben Milliarden Euro ergeben.
Die Hamburger Hochbahn lehnt eine solche Hochrechnung ab, man könne nicht
von einem Projekt auf das andere schließen. „Jedes Projekt hat seine
eigenen Herausforderungen“, sagt deren Sprecher Christoph Kreienbaum.
CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering hält die frühzeitige Offenlegung der
Kosten trotzdem für notwendig. Man brauche jetzt Klarheit, um zu
diskutieren, was das Projekt die Stadt höchstens kosten darf. „So können
wir gegebenenfalls höhere Kosten auf Bundesebene besprechen“, sagt er.
Für eine seriöse Kosteneinschätzung sei es noch zu früh, so Kreienbaum.
„Und das ist eine Bedingung für transparente Planung: nicht möglichst früh,
sondern rechtzeitig und möglichst genaue Zahlen zu veröffentlichen.“
Auch bei früheren Projekten habe sich das bewährt. So kam es beim Bau der
U4 in der Hafencity nur zu 8,5 Prozent höheren Kosten als angenommen. Die
Verlängerung zu den Elbbrücken liege vermutlich sogar 30 Millionen Euro
unter dem Planansatz von 178 Millionen Euro.
Der genaue Streckenverlauf der neuen Linie U5 ist derzeit noch in Planung.
Fest steht, dass die Linie in Bramfeld startet, über die City-Nord an
Kampnagel vorbeiführt und voraussichtlich in Lokstedt endet. Derzeit werde
geprüft ob auch Lurup im Westen durch die geplante Strecke mit angebunden
werden kann. Mit einer Kostenschätzung ist laut Hochbahn frühestens 2019,
eher aber 2020 zu rechnen, wenn die Entwurfsplanung abgeschlossen ist.
12 Sep 2018
## AUTOREN
(DIR) Maren Knödl
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