# taz.de -- Kanuten fürchten eine Sperrung der Isar
       
       > Die Nutzung vieler bayerischer Gewässer ist bereits zum Schutz der Natur
       > eingeschränkt
       
       Die Bayerischen Landesverfassung sichert allen Bürgern den Zugang in die
       freie Natur zu, somit sind auch Flüsse per se frei zugänglich und
       befahrbar. Allerdings darf die Kreisverwaltungsbehörde auf Basis des
       Wasserschutzrechts die Ausübung des Gemeingebrauchs beschränken oder
       verbieten, um Gefahren für Leben, Gesundheit und Eigentum abzuwehren, um
       die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs zu erhalten, um die Natur,
       insbesondere die Tier- und Pflanzenwelt oder das Gewässer und seine Ufer zu
       schützen und um den Erholungsverkehr zu regeln.
       
       De facto gibt es auf bayerischen Gewässern zahlreiche Einschränkungen, die
       sich auf die Tages- oder Jahreszeit beziehen können, zum Beispiel um Tiere
       in der Brut- und Aufzuchtzeit zu schonen. Es gibt Mindestpegelregelungen,
       wie beispielsweise auf der Ammer, Kontigentierungen oder Einschränkungen
       von Bootstypen, sprich auf vielen Flüssen sind nicht strömungstaugliche
       Schwimminseln oder aufblasbare Gummitiere verboten.
       
       Der Bayerischer Kanuverband befindet sich dabei im Zwiespalt. Er
       unterstützt grundsätzlich ein Bootsfahrverordnung für die Isar, wenn die
       ausgesprochenen Einschränkungen dann auch die „Richtigen“ treffen, wie zum
       Beispiel durch ein Alkoholverbot oder eine Schwimmwestenpflicht. Was der
       Verband aber ablehnt, ist, dass ihr Sport unter einer „Komplettlösung“
       leidet, wenn in einem Rundumschlag sämtliche debattierten Verbote
       ausgesprochen werden. Das beträfe etwa ein Verbot der Befahrung während der
       Laichzeit, also im Winterhalbjahr, bei Hochwasser oder die Sperrung ganzer
       technisch besonders anspruchsvoller Abschnitte, die für geübte Kajak- oder
       Kanufahrer gut zu bewältigen sind. „In diesem Falle würden wir sicher vor
       Gericht ziehen“, sagt Oliver Bungers, Präsident des Kanuverbands Bayern.
       
       Alle im Verband organisierten Kanu- oder Kajakfahrer seien in
       naturverträgliche Fahren ausgebildet, sagt Bungers. Der Verein würde sogar
       akzeptieren, wenn man eine Art Tagesticket ziehen müsste, um die Isar zu
       befahren. Margarete Moulin
       
       Befahrungsregeln auf bayerischen Gewässern:
       www.kanu-bayern.de/Umwelt/Gewaesser-Info/Befahrungsregeln/
       
       6 Sep 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) margarete moulin
       
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