# taz.de -- WM-Werbung von Burger King: Geschmack ist sexistisch
       
       > Dumm, dümmer, Whopper: Geld und Burger für Sex mit russischen
       > Nationalspielern – Burger King Russland hatte da eine Idee.
       
 (IMG) Bild: Einmal Whopper mit Pommes und Sexismus, bitte!
       
       Zugegeben: Burger King hatte schon immer einen Hang zu kuriosen
       Werbeanzeigen. So konnte man in Japan einen Tag lang das Parfum „Flame
       Grilled“ erwerben, das angeblich nach „Burger“ riecht. Doch die aktuelle
       „Werbekampagne“ in Russland ist auf einer Skala von 1 (harmlos) bis 10
       (geschmacklos) eine solide 16.
       
       Worum geht’s? Burger King Russland hatte eine Anzeige im russischen
       Online-Netzwerk „VKontakte“ geschaltet, in der damit geworben wurde, dass
       sich Frauen über umgerechnet 41.000 Euro freuen dürfen und zusätzlich
       lebenslang mit Whoppern versorgt werden, sofern sie von einem
       Profi-Fußballspieler schwanger werden.
       
       Es sollten „die besten Fußballgene“ und „der Erfolg für das russische Team
       für Generationen gesichert werden“, schrieb Burger King. Bitte was?
       Nochmal: Burger King, eine Fast-Food-Kette, die so viel mit dem russischen
       Fußballverband zu tun hat [1][wie Viktor Orbán mit Menschenrechten],
       fordert Frauen indirekt dazu auf, mit Profi-Fußballern ein Kind zu zeugen,
       damit die russische Nationalmannschaft später erfolgreich(er) wird.
       
       So verachtend gegenüber Frauen kann man nicht sein. Doch ein Blick auf das
       Datum enttäuscht. Es ist Mitte Juni und nicht der 1. April. Ist vielleicht
       [2][Lothar Matthäus] neuer Werbechef bei Burger King Russland? Man weiß es
       nicht. Angenommen, Frauen folgen diesem sinnfreien Angebot: Wie sollen sie
       dann ihrem Kind klarmachen, warum es geboren wurde? Wegen 41.000 Euro und
       ein paar Whoppern?
       
       Burger King hat sich dann doch für diese Anzeige öffentlich entschuldigt
       und sie auch entfernt. Doch muss es nicht jedem Marketing-Chef von Anfang
       an klar sein, dass so eine Idee nirgendwo gut ankommen wird? Wer solche
       Anzeigen durchwinkt, benutzt wahrscheinlich auch Parfums, die nach Burger
       riechen.
       
       21 Jun 2018
       
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