# taz.de -- Treffen der G7-Finanzminister: Zollstreit isoliert USA
       
       > Der Streit um Trumps Zölle auf Stahl- und Aluimporte treibt einen Keil
       > ins Treffen der G7-Finanzminister in Whistler. Die Folge: Von einer „G6
       > plus 1“ ist die Rede.
       
 (IMG) Bild: Weitgehend isoliert: US-Finanzminister Steven Mnuchin
       
       Whistler AP | Der Streit über die US-Handelspolitik hat das Treffen der
       Finanzminister der sieben führenden westlichen Industrienationen im
       kanadischen Whistler überschattet. US-Ressortchef Steven Mnuchin musste
       sich teils scharfer Kritik seiner sechs Kollegen stellen. Zum Abschluss des
       dreitägigen Treffens gaben sie ihm eine Botschaft an US-Präsident Donald
       Trump mit auf den Weg: Gastgeberland Kanada, Frankreich, Großbritannien,
       Japan, Italien und Deutschland verspürten „Besorgnis und Enttäuschung“ über
       die jüngsten US-Handelsmaßnahmen.
       
       [1][Die USA verlangen seit Freitag] für Stahl aus der EU, Kanada und Mexiko
       Zölle von 25 Prozent, für Aluminium zehn Prozent. Begründet hat Trump das
       Vorgehen mit der Wahrung der nationalen Sicherheit seines Landes. Kanada
       und die Europäische Union – [2][traditionell Verbündete Washingtons] –
       protestierten und [3][haben Vergeltungszölle angekündigt]. Mit ähnlichen
       Schritten droht auch Mexiko.
       
       „Die internationale Gemeinschaft ist mit erheblichen wirtschaftlichen und
       sicherheitspolitischen Problemen konfrontiert, die sich am besten durch
       eine geeinte Front der G7-Länder angehen lassen“, hieß es in einem am
       Samstag verbreiteten Resümee zum Treffen in Whistler, auf dass sich die
       Minister geeinigt hatten. „Die Mitglieder machen zugunsten unserer Bürger
       weiter Fortschritte, räumen aber ein, dass diese Kollaboration und
       Kooperation durch die Handelsmaßnahmen von anderen Mitgliedern gefährdet
       werden.“ Namen wurden nicht genannt.
       
       Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire nahm kein Blatt vor den Mund. „Es
       war eine angespannte und harte G7 – ich würde sagen, dass es vielmehr eine
       G6 plus 1 war als eine G7“, sagte er. „Wir bedauern, dass unsere gemeinsame
       Arbeit auf G7-Ebene durch die Entscheidungen der amerikanischen Regierung
       zu Handel und Zöllen bedroht ist.“ Tags zuvor hatte Le Maire sogar von
       einer „Attacke“ durch die US-Zölle gesprochen.
       
       ## „Sie sind tatsächlich zerstörerisch“
       
       US-Finanzminister Mnuchin widersprach seinem französischen Kollegen. Er
       habe gehört, dass das Wort von der „G6 plus 1“ die Runde gemacht habe. „So
       war es nicht (…) Wir glauben an die G7“, betonte Mnuchin auf einer eigenen
       Pressekonferenz.
       
       Er verwies zudem auf den in der kommenden Woche geplanten Gipfel der
       G7-Staats- und –Regierungschefs in der kanadischen Provinz Québec, zu dem
       sich Trump angesagt hat. Er sei sich sicher, dass sich der US-Präsident auf
       den Kanada-Besuch und das Treffen mit den anderen Staatenlenkern freue.
       
       Mnuchins Ministerkollegen pochten aus Sorge vor einem tieferen Bruch in der
       G7 auf eine Rücknahme der Zölle noch vor dem Gipfel in Québec. „Sie sind
       tatsächlich zerstörerisch“, sagte Kanadas Finanzminister Bill Morneau mit
       Blick auf die Strafzölle vor Reportern. Kanadische Metallverkäufe stellten
       kein Sicherheitsrisiko dar. Vielmehr würden die US-Maßnahmen auf beiden
       Seiten der Grenze Jobs vernichten.
       
       Der französische Ressortchef Le Maire ergänzte, es sei nun an den USA, das
       Vertrauen unter den G7-Mitgliedern wieder aufzubauen und jegliche
       Eskalation beim Gipfel kommende Woche zu vermeiden.
       
       3 Jun 2018
       
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