# taz.de -- taz🐾sachen: Datenschutz from Hell
       
       Am 25. Mai tritt die Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, in Kraft. Ihr
       vollständiger Titel würde kaum in diesen Text passen. Sie besteht aus 99
       Artikeln. Noch eine 9 dazu und das Ganze umgedreht ergibt die biblische
       Zahl des Tiers, was beweist, dass es sich um eine Verschwörung diabolischer
       Abmahnanwälte handelt, gegen die auch mal eine Verordnung erlassen werden
       sollte.
       
       Die EDV-Administratoren müssen ab jetzt jeden Datenspeicher genau
       analysieren und dokumentieren, bis hin zu den Schutzklassen der
       Serverraum-Türen. Auch in allen anderen Abteilungen wird die DSGVO emsig
       umgesetzt. Die taz tut sich naturgegeben schwer mit der Zentralisierung von
       Daten. Deshalb hütet sie jede Abteilung wie den heiligen Gral: Leser-Daten,
       Abo-Daten, Kommune-Daten. Webseiten und Formulare müssen nun geändert,
       Einverständniserklärungen eingeholt werden.
       
       Jochen Ronig, dem obersten Datenschutzbeauftragten der taz, gefällt die
       Idee hinter der neuen Verordnung. Ronig kümmert sich zusammen mit dem
       Justiziar der taz, um die Umsetzung der DSGVO. Dazu sagt er: „Vieles ist
       unklar. Richtig los geht es, wenn die ersten Urteile fallen.“
       
       Ein gespaltenes Verhältnis zur Sache hat Berit Lusebrink von der
       Genossenschaft: „Privat freue ich mich, wenn mein Postfach leerer wird. Was
       die Kommunikation der Genossenschaft angeht, haben wir Angst. E-Mails sind
       unser wichtigstes Medium für die Leserbindung. Wir rechnen damit, dass wir
       80 Prozent der Adressen verlieren, wenn wir jeden Leser um Erlaubnis bitten
       müssen, ihn anschreiben zu dürfen. (ulf)
       
       18 May 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulf Schleth
       
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