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       > Mehr finanzielle Unterstützung und Anerkennung für unabhängige
       > Buchverlage: Das verspricht der neu ins Leben gerufene Berliner
       > Verlagspreis
       
       Von Mirjam Ratmann
       
       Es war ein frühsommerlicher Abend, draußen in Berlin-Rudow, als der
       Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) am vergangenen Samstag, etwas
       verkündete, was Verleger*innen von unabhängigen Buchverlagen aufhorchen
       ließ. Einen Berliner Verlagspreis soll es ab diesem Jahr geben, mit 65.000
       Euro insgesamt für einen Haupt- und zwei Förderpreise, der damit höchst
       dotierte Verlagspreis in Deutschland. Wichtiges Kriterium: Um den mit
       35.000 Euro dotierten Hauptpreis können sich nur Verlage bewerben, die
       einen Jahresumsatz unter zwei Millionen Euro vorzuweisen haben. Die mit
       jeweils 15.000 Euro dotierten Förderpreise richten sich derweil an Verlage,
       deren Jahresumsatz unter einer Million Euro liegt. Verlage, die sich
       bewerben, müssen ihren Hauptsitz in Berlin haben.
       
       „Der Berliner Verlagspreis ist schon lange überfällig“, freut sich Detlef
       Bluhm, Geschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der den
       Preis organisiert. Er schätzt, das von den circa 250 Verlagen, die es in
       Berlin gebe, rund die Hälfte die Kriterien für eine Bewerbung erfüllen.
       Vergeben werden die Preisgelder von den Berliner Senatsverwaltungen Kultur
       und Europa, dem Lederer angehört, sowie dem Senat für Wirtschaft, Energie
       und Betriebe, dem derzeit Ramona Pop (Die Grünen) vorsitzt. Dass diese
       beiden sich zusammengetan haben, hält Bluhm für ein wichtiges Zeichen. „Es
       zeigt, dass Verlage zwei Seiten einer Medaille haben: Sie sind einerseits
       Wirtschaftsunternehmen und andererseits Unternehmen, die Kultur
       produzieren.“
       
       Wer die drei Preise erhalten soll, hängt von einer fünfköpfigen Jury ab.
       Die Mitglieder kommen aus der Verlagsbranche, dem Buchhandel und den
       Medien. Die Jury soll jedes Jahr neu besetzt werden. Bewertet wird die
       Auswahl unter anderem anhand ihrer künstlerischen sowie herstellerischen
       Qualität, gesellschaftlicher Relevanz und inwieweit auch andere
       Literaturformate neben dem Roman verlegt werden.
       
       Besonders in Sachen Lyrik, Avantgardeliteratur und Theatertexten behaupten
       Independentverlage oft ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der
       Verlagslandschaft. „Gerade die unabhängigen Verlage erhalten die
       Bibliodiversität“, sagt auch Jörg Sundermeier vom Berliner Verbrecher
       Verlag. Diese kulturelle Vielfalt, die der Begriff beschreibt, wird auch
       bereits in anderen Bundesländern gefördert. So prämieren unter anderem
       Sachsen und Hessen in diesem Jahr ähnliche Verlagspreise. Verleger
       Sudermeier begrüßt diesen Trend: „Ich finde es gut, dass sich die Länder so
       ins Zeug werfen. Ich glaube, dass das den Druck auf die anderen
       Bundesländer erhöht.“
       
       Die Berliner Jury ermittelt zunächst eine Shortlist, die am 15. Oktober
       bekannt gegeben wird. Am 11. November findet die Preisverleihung im
       Deutschen Theater Berlin statt.
       
       12 May 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Mirjam Ratmann
       
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