# taz.de -- Aktienübernahme auf dem Flugmarkt: Ryanair stärkt Laudamotion
       
       > Die Iren und der Österreicher wollen gemeinsam der Lufthansa Konkurrenz
       > machen. Gewerkschaften hoffen auf bessere Arbeitsbedingungen.
       
 (IMG) Bild: Ärgert die Lufthansa: Niki Lauda hat sich Ryanair an Bord geholt
       
       Ex-Rennfahrer Niki Lauda mischt den Luftverkehr auf und wischt der
       Lufthansa eins aus. Überraschend hat er den Billigflieger Ryanair als
       Großaktionär für seine Fluglinie Laudamotion bestätigt. Einsteigen wollen
       die Iren mit rund 25 Prozent. Stimmen die EU-Wettbewerbshüter zu, soll ihr
       Anteil bei der ehemaligen insolventen Air-Berlin-Tochter Niki auf 75
       Prozent steigen.
       
       Ryanair-Chef Michael O'Leary machte am Dienstag keinen Hehl über seine
       Freude daraus, Laudas Vision von einer österreichischen Billigfluglinie mit
       seinem Geld zu unterstützen. Er sprach von guten Nachrichten für die
       Kundschaft und verkniff sich auch nicht eine verbale Spitze auf Laudas
       schärfsten Konkurrenten: die Lufthansa.
       
       Denn die deutsche Airline wird vermutlich mit am meisten von dem neuen
       Mitbewerber betroffen sein. Laut Ryanair liegt der Kaufpreis bei rund 50
       Millionen Euro. Die gleiche Summe wollen die Iren für den Ausbau des
       Laudamotion-Geschäfts bereitstellen.
       
       Der Deal ist ein Coup für Lauda. Nach der Air-Berlin-Pleite warben unter
       anderem die Lufthansa mit ihrer Billigmarke Eurowings sowie die britische
       Vueling um Niki. Doch den Zuschlag bekam Lauda. Von da an hieß Niki nicht
       mehr Niki, sondern Laudamotion.
       
       ## Lauda behält seinen Chefposten
       
       „Ich stehe für Wettbewerb, und jeder weiß, dass ich Monopolen kritisch
       gegenüberstehe“, sagte Lauda, nachdem er seinen neuen Großaktionär bekannt
       gab. Damit sei ein neuer, ernstzunehmender Spieler in der Luftfahrt
       geboren. Auch künftig soll er Laudamotion führen.
       
       Während sich die neuen Geschäftspartner freuen, hoffen die Gewerkschaften
       auf bessere Arbeitsbedingungen für Techniker, Piloten und Flugbegleiter.
       Ryanair verweigerte bisher Gespräche mit Arbeitnehmervertretungen. Die
       Piloten haben sich europaweit organisiert und fordern direkte
       Anstellungsverträge.
       
       Nachdem die Piloten mit Streik drohten, soll es laut der Vereinigung
       Cockpit nun erste Gespräche geben. Auch Lauda stellte sein Personal zu
       Bedingungen an, die sich nicht an tariflichen Vereinbarungen orientierten.
       Lauda hofft, dass eine Einigung zustande kommt.
       
       20 Mar 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Tanja Tricarico
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Billigflieger
 (DIR) Ryanair
 (DIR) Fluggesellschaften
 (DIR) Ryanair
 (DIR) Fluglinie
 (DIR) Lufthansa
 (DIR) Ryanair
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Streiks bei Ryanair: Flugausfälle für den Sommerurlaub
       
       Piloten und Flugpersonal von Ryanair legen erneut die Arbeit nieder. Die
       Beschäftigten der Billigairline protestieren gegen die schlechten
       Arbeitsbedingungen.
       
 (DIR) Fluggesellschaft Niki geht an Lauda: Zurück auf Start
       
       Der Gläubigerausschuss hat dem Airline-Gründer Niki Lauda einstimmig den
       Zuschlag gegeben. Der Belegschaft dürfte das nicht gefallen.
       
 (DIR) Vorwürfe von Niki Lauda: Lufthansa will Niki zerstören
       
       Der Gründer der Pleite-Airline Niki wirft der Lufthansa vor, sie blockiere
       die Niki-Übernahme, um günstig an deren Landerechte zu kommen.
       
 (DIR) Ryanair akzeptiert Pilotengewerkschaften: Billig-Airline hat Angst vor Streiks
       
       Die Piloten von Ryanair hatten vor Weihnachten mit Streik gedroht. Nun will
       die Airline ihre Gewerkschaften doch anerkennen und verhandeln.