# taz.de -- FIFA nach zweijährige Testphase: Videobeweis kommt ins Regelwerk
       
       > In der Bundesliga-Hinrunde sorgte er für heftige Debatten, dem
       > Videobeweis aber gehört im Fußball die Zukunft: Die bisher getestete
       > Neuerung wird international eingeführt.
       
 (IMG) Bild: Der Videoassistent soll Standard im internationalen Fußball werden
       
       Zürich dpa | Die Regelhüter des Fußballs haben Grünes Licht für den
       Videobeweis gegeben. Das technische Hilfsmittel wird nach der zweijährigen
       Testphase in verschiedenen Ländern nun offiziell eingeführt. Dies hat ein
       achtköpfiges Gremium aus Vertretern der FIFA und des International Football
       Association Board (IFAB) am Samstag in Zürich beschlossen. Damit ist auch
       der Weg frei für den Videobeweis bei der Weltmeisterschaft im Sommer in
       Russland. Das FIFA-Council muss dem allerdings noch zustimmen.
       
       Den nationalen Verbänden bleibt es jedoch freigestellt, ob sie den
       technisch und finanziell aufwendigen Videobeweis auch nutzen. Innerhalb der
       Deutschen Fußball Liga (DFL) gibt es bereits Signale, an den Assistenten
       festhalten zu wollen. Der Videobeweis wird auch in mehreren anderen
       europäischen Ligen – nicht ohne Kritik am System – eingesetzt. Die
       spanische Fußball-Liga plant für die nächste Saison die Einführung. Während
       sich die Neuerung beispielsweise in Europa immer mehr durchsetzt, haben
       sich die Erstliga-Clubs im Land von Rekord-Weltmeister Brasilien gegen den
       Videobeweis ausgesprochen. Auch die UEFA sträubt sich bisher dagegen, ihn
       in der Champions League einzuführen.
       
       Bislang waren technische Hilfsmittel jenseits der Torlinientechnik im
       FIFA-Regelwerk nicht vorgesehen. Die Devise für die Neuerung hatte die IFAB
       bereits vor ihrer 132. Jahrestagung ausgegeben: „Minimaler Eingriff –
       maximaler Nutzen.“ Es gehe für die Videoassistenten nicht um die Frage: War
       die Entscheidung des Referees korrekt, sondern: War die Entscheidung
       eindeutig falsch? Letztendlich obliege diese immer dem Spielleiter auf dem
       Platz. Ziel sei es, dabei nicht den wesentlichen Spielfluss und die
       Emotionen des Fußballs zu zerstören.
       
       Weltverbandspräsident Gianni Infantino gilt ohnehin längst als Befürworter
       („Wenn wir die Chance haben, dem Schiedsrichter zu helfen, sollten wir das
       tun“) und will den Videobeweis bereits bei der WM sehen. Auf der Agenda des
       FIFA-Councils am 15. und 16. März in Bogota steht das Thema schon.
       
       Die Statistiken des IFAB geben den Befürwortern des Videobeweises recht.
       98,8 Prozent aller Entscheidungen seien korrekt, hieß es von der
       Projektgruppe in einer Zwischenauswertung. Beim Confederations Cup im
       vergangenen Jahr in Russland gab es jedoch einige Pannen. Grundsätzlich
       sind die Eingriffe der Videoassistenten auf vier Szenarien beschränkt:
       Torentscheidung, Rote Karte, Elfmeter und Spielerverwechslung. Außerdem
       sollen die Helfer vor den Bildschirmen nur bei offensichtlichen
       Fehlentscheidungen des Referees eingreifen.
       
       3 Mar 2018
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Videobeweis
 (DIR) Fifa
 (DIR) Frauen-WM 2019 
 (DIR) WM-taz 2018: Auf dem Platz
 (DIR) Fußball
 (DIR) Uefa
 (DIR) Fußball
 (DIR) Videobeweis
 (DIR) Videobeweis
 (DIR) Deutscher Fußballbund (DFB)
 (DIR) Videobeweis
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Neue Uefa-Regeln: Fünf Auswechslungen erlaubt
       
       Mehr Auswechslungen im Jugendbereich und Laptos in der Coachingzone: Die
       Uefa hat für die neue Saison einige Änderungen beim Regelwerk beschlossen.
       
 (DIR) PSG gegen Real in der Champions League: Krösus im Kampfmodus
       
       PSG muss im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen Real Madrid ein
       1:3 drehen und brennt ein wahres Propagandafeuerwerk ab.
       
 (DIR) Videobeweis im Fußball: Schwarzer Sonntag in Italien
       
       In Deutschland wird heftig über den Videobeweis im Fußball gestritten. In
       Italien kam man damit ganz gut zurecht – bis zu diesem Wochenende.
       
 (DIR) Videobeweis im Fußball: Verzögerte Ejakulation
       
       Der Videobeweis tötet das echte Erleben. Ihn mit dem Argument Gerechtigkeit
       zu begründen, ist ein Missverständnis. Zeit, ihn abzuschaffen.
       
 (DIR) Videobeweis in der Bundesliga: So macht man das!
       
       Die taz hat sich die Fehler der bisherigen Handhabung des Videobeweises
       genau angeschaut – und ein Gegenmodell entworfen.
       
 (DIR) Videobeweis im Fußball: Alle Macht geht von Köln aus
       
       Der Videobeweis in der Fußballbundesliga gaukelt absolute Wahrheit vor –
       dabei schwächt er die Transparenz. Schafft ihn endlich ab!