# taz.de -- heute in hamburg: „Ich zog mit meiner Kamera nach New York“
       
 (IMG) Bild: Foto: Svenja Trierscheid
       
       Interview Liyang Zhao
       
       taz: Herr Kerouche, was zeigen Ihre Bilder? 
       
       Pascal Kerouche: Ich fotografiere Menschen und erzähle ihre Geschichten.
       Ich treffe die Menschen auf meinen Reisen. Sie lassen mich oft schnell sehr
       nah an sich heran und das zeigt sich in meinen Werken. Auch die Kultur der
       Länder, das Umfeld, in dem die Porträtierten leben, kommt dabei zum
       Ausdruck.
       
       Ihre Bilder sind unter anderem in Jamaika, auf den Philippinen, in den USA
       und in Deutschland entstanden. Mit welchem Ziel sind Sie eigentlich mal
       losgefahren? 
       
       Nach dem Abitur hatte ich keine genaue Vorstellung von meiner Zukunft. Ich
       hatte bloß Lust, Deutschland zu verlassen. Also zog ich mit meiner Kamera
       nach New York. Ich lebte dann fünf Jahre in den USA. Ich versuche oft,
       Arbeit und Urlaub zu koppeln. Mit einer Hilfsorganisation war ich später
       zwei Mal auf den Philippinen. Und erst letztes Jahr war ich für vier Tage
       in Jamaika.
       
       Und Sie waren auch Mal der persönliche Fotograf von Snoop Dog. Wie kamen
       Sie in das Hotelzimmer des US-Rappers? 
       
       Es war Zufall. Ich hatte mich 2007 auf eine Party geschlichen. Und da war
       ich der einzige Typ mit einer Kamera. Ich machte den ganzen Abend Fotos und
       als ich gehen wollte, kam Snoop Dog zu mir und wollte meine Bilder sehen.
       Ich zeigte sie ihm und er sagte: Komm morgen wieder. Eines Tages bekam ich
       eine E-Mail, in der es hieß, ich solle zu ihm ins Studio kommen. Und so war
       ich ein halbes Jahr lang sein persönlicher Fotograf.
       
       Was ist für Sie das Besondere am Fotografieren? 
       
       Es ist die Abwechslung, die Dynamik. Als ich nach New York zog, wollte ich
       eigentlich eine Dokumentation über den Untergrund-HipHop drehen. Aber an
       einem Film sitzt man mehrere Monate, ein Foto dauert bloß eine Sekunde. Ich
       beschloss, dass das einfach besser zu mir passt.
       
       Was bedeutet der Titel Ihres Buches und der gleichnamigen Ausstellung
       ,,Zweinulleinssieben“? 
       
       Die Bilder und Geschichten schließen im Jahre 2017 ab. Ich habe sie über
       vier Jahre erstellt. Der einfache Titel gefiel mir auf Anhieb.
       
       Wie wird die Ausstellung aussehen? 
       
       Heute Abend werde ich einige Geschichten aus dem Buch vortragen. Im
       Hintergrund laufen meine Bilder. In verschiedenen Räumen kann man meine
       Werke auch das Wochenende über noch besichtigen.
       
       Vernissage und Lesung ,,Zweinulleinssieben“ von und mit Pascal Kerouche: 19
       Uhr, Affenfaust-Galerie, Paul-Roosen-Straße 43. Die Ausstellung läuft bis
       Sonntag
       
       23 Feb 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Liyang Zhao
       
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