# taz.de -- Nach neofaschistischen Aktionen in Italien: Tausende demonstrieren in Como
       
       > Am Samstag gingen in der italienischen Stadt tausende Menschen gegen
       > Rechts auf die Straße. Anlass waren Umtriebe miteinander konkurrierender
       > Neofaschisten.
       
 (IMG) Bild: In Como zeigte man Gesicht gegen „alle Formen des Faschismus und der Intoleranz“
       
       Rom afp | In der norditalienischen Stadt Como haben sich am Samstag mehrere
       tausend Demonstranten zu einer Kundgebung gegen die Umtriebe von
       Neofaschisten versammelt. „Wir sind mehr als 10.000“, sagte
       Landwirtschaftsminister Maurizio Martina von der in Rom regierenden
       Demokratischen Partei (PD). Die PD hatte mit mehreren Parteien des linken
       Spektrums zu dem Aktionstag aufgerufen, der sich gegen „alle Formen des
       Faschismus und der Intoleranz“ richtete.
       
       Der frühere Ministerpräsident Matteo Renzi nahm an dem Protest in Como
       teil, äußerte sich aber nicht öffentlich zu den jüngsten Vorfällen.
       
       Anlass für die Kundgebung in Como war ein Vorfall vom 28. November, bei dem
       15 Anhänger der rechtsextremen Veneto Fronte Skinheads in die Büros der
       Vereinigung Como ohne Grenzen eingedrungen waren. Sie störten dort eine
       laufende Veranstaltung und verteilten Flugblätter gegen die „Invasion der
       Einwanderer“.
       
       Einige Tage später drang eine kleine Gruppe von Anhängern der ebenfalls
       rechtsextremen Forza Nuova in Rom in den Innenhof des Gebäudes ein, in dem
       die Tageszeitung La Repubblica und die Wochenzeitschrift L'Espresso ihre
       Büros haben. Die maskierten Eindringlinge verlasen eine Erklärung, in der
       sie zum Boykott dieser Medien aufriefen.
       
       Schließlich wurden im nordostitalienischen Udine an die Wände einer
       linksgerichteten Organisation Hakenkreuze und faschistische Symbole
       geschmiert.
       
       Die schnelle Abfolge derartiger Vorfälle deutet auf einen Kampf um die
       Meinungsführerschaft unter den faschistischen Gruppierungen hin. So zeigte
       sich die Forza Nuova beunruhigt über mehrere Erfolge der rechtsextremen
       Gruppierung Casapound bei Urnengängen in Ostia bei Rom, Bozen und Lucca.
       
       In der Tageszeitung La Stampa hieß es unter Hinweis auf die Aussagen eines
       Polizeiermittlers, die jüngsten Aktivitäten der rechtsextremen
       Gruppierungen seien ein Versuch, Casapound das Wasser abzugraben.
       
       9 Dec 2017
       
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