# taz.de -- Nächster Akt der Selbstdemontage
       
       > Der AfD-Landesvorstand hat den Kreisvorstand Bremen-Mitte-West geschasst.
       > Der will sich wehren
       
       Nachdem der AfD-Landesverband am Mittwoch mitgeteilt hat, seinen
       Kreisvorstand Bremen-Mitte-West „mit sofortiger Wirkung“ seines Amtes
       enthoben zu haben, schlägt der Kreisvorstand zurück: Das entbehre jeglicher
       Grundlage, werde nicht akzeptiert und rechtlich angefochten, sagte
       Vorstandsmitglied Peter Scharlau gegenüber der taz.
       
       Damit geht die Selbstdemontage der Bremer AfD in die nächste Runde. Erst
       vergangene Woche hatte Alexander Tassis sein Amt als Beisitzer im Vorstand
       des Kreisverbandes Mitte-West niedergelegt, weil der
       Kreisverbandsvorsitzende Frank Regener kritisiert hatte, „dass der
       Landesvorstand sich mit Gruppierungen gemein macht, die vom
       Verfassungsschutz als demokratiefeindlich eingestuft werden“. Neben der
       „Identitären Bewegung“ nannte Regener hier auch die „Patriotische
       Plattform“ der AfD, deren Mitglied Tassis ist.
       
       Und nun die Amtsenthebung des Kreisvorstands, bestehend aus Regener,
       Scharlau, Achim Dubois und Heinrich Rauch. Der hätte „schwerwiegend gegen
       die Grundsätze und Ordnung der Partei verstoßen“, so der Landesverband.
       „Lächerlich“, sagt Scharlau: „Uns wird vorgeworfen, uns nicht am
       Bundestagswahlkampf beteiligt zu haben.“ Er stehe aber dazu, den Kandidaten
       Frank Magnitz nicht unterstützt zu haben, weil der ihm „viel zu weit
       rechts“ stehe. „Es besteht ja keine Pflicht, am Wahlkampf mitzuwirken –
       auch nicht in der AfD.“ Aus diesem Grunde werde der Kreisvorstand nun
       Rechtsmittel gegen die Amtsenthebung einlegen.
       
       Die Begründung sei ohnehin nur vorgeschoben, sagt Scharlau, „denn der
       Landesverband hat uns noch nie gewollt“. Erst nachdem Heinrich Rauch das
       Bundesschiedsgericht in Hannover eingeschaltet habe, hätte der Kreisverband
       sich überhaupt gründen können. „Und wir haben alle schon unser
       Parteiausschlussverfahren hinter uns.“
       
       Ein Austritt aus der AfD kommt für ihn allerdings nicht infrage – noch
       nicht. „Undemokraten“ wie den weit rechts stehenden AfDlern Tassis und
       Magnitz „kann man doch nicht kampflos das Feld überlassen“, sagt er. (schn)
       
       13 Oct 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schnase
       
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