# taz.de -- Kommentar versteckte Kontogebühren: Kündigt bei den Pfennigfuchsern!
       
       > Drei Viertel der Bundesbürger haben noch nie ihre Bank gewechselt. Dabei
       > ist das inzwischen sehr einfach. Und es gibt immer mehr Gründe dafür.
       
 (IMG) Bild: Heiß begehrt: Manche Banken verlangen sogar Geld für Geld
       
       Die Postbank hat das Ende von 20 Jahren Gratiskultur zumindest nicht
       vermurkst: Die meisten der fünf Millionen Kunden müssen seit November
       Gebühren für ihr Konto zahlen. Nur etwa jeder 20. kündigte, das Gros zahlt
       jetzt brav 3,90 Euro im Monat. Ich gestehe: Ich gehöre auch dazu. Schon
       seit Abiturzeiten. Der Grund ist nicht, dass die Tochter der Deutschen Bank
       mich so wahnsinnig überzeugen würde. Aber: Ich bin einfach zu faul zum
       Wechseln. Und: Die Gebührenstruktur ist schlicht.
       
       Ich bin nicht allein. Erst im September 2016 wurde Kontowechseln per Gesetz
       erleichtert. Alte und neue Bank müssen nun kooperieren, die alte eine Liste
       der Buchungen der letzten 13 Monate vorlegen, die künftige alle
       Zahlungspartner über die neue Nummer informieren. Dennoch – trotz Apps und
       anderem Chichi – haben immer noch drei Viertel aller Bundesbürger ihr
       Girokonto bei der Bank, bei der sie es immer schon hatten.
       
       Zwar war ich verärgert über die Gebühren und dachte schon oft über eine
       neue Bank nach. Aber: Wer will sich schon im Kontogebührendschungel
       verirren? Und: Immerhin bekomme ich eine Leistung fürs Geld. Und egal, ob
       die Klagen berechtigt sind oder nicht: Die Banken ächzen nun mal seit
       Jahren unter Null- und Strafzinsen.
       
       Anders hätte ich reagiert, wenn ich bei einer Bank wäre, die ihre Kunden
       mit Pfennigfuchser-Tricks nervt. Dazu gehören die meisten der jetzt von der
       Stiftung Warentest untersuchten 104 Institute. Wer meint, weiter Geld fürs
       Abheben außerhalb der Filialöffnungszeiten verlangen zu können, für einen
       TAN-Generator oder für den Kontoauszugsdrucker, hat auf lange Sicht wenig
       Aussicht auf stabile Renditen. Standardleistungen wie Geldabheben sollten
       durch Grundgebühren gedeckt sein.
       
       Warnung: Wenn eines Tages auch die Postbank um die Ecke Gebühren erhebt,
       bin ich bei der Konkurrenz. Hey, da winken ja locker 100 Euro für
       Neukunden!
       
       22 Aug 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai Schöneberg
       
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