# taz.de -- Gründerin über Hamburger Katzen-Café: „Traurig, wenn man züchtet“
       
       > Rilana Rentsch hat ein Katzencafé eröffnet, das auf Tierschutz setzt.
       > Statt die Tiere zu züchten, sei die Adoption von Straßen- und Heimkatzen
       > viel sinnvoller.
       
 (IMG) Bild: Have a break, have a cat
       
       taz: Frau Rentsch, warum faszinieren Katzen so sehr? 
       
       Rilana Rentsch: Ihre Anwesenheit ist wunderschön und sie beruhigen unsere
       Gäste auf eine ganz besondere Art und Weise. Sie sind süß, lustig und
       machen was sie wollen.
       
       Kann das zu Chaos im Café führen? 
       
       Wir haben kleine Salzstreuer aus Keramik. Manchmal sieht man nur kurz, wie
       eine [1][Katze] mit der Pfote drangeht und den Streuer vom Tisch schmeißt.
       Dann will man sauer sein, kann aber nicht. Sie sind eben kleine Schlawiner.
       
       Ihre Katzen sind aus Tierheimen aus Irland und Griechenland. Ist der
       Tierschutz dort schlechter als hier? 
       
       Was die Stellung von Tierschutz angeht, sind wir in Deutschland ganz gut
       dabei, wenn man es mit anderen Ländern vergleicht. In südlichen Ländern
       oder Irland gibt es größere Probleme mit Straßenkatzen. Aber man sollte
       nicht vergessen, dass wir das in Deutschland auch haben.
       
       Wo denn? 
       
       Meist auf Bauernhöfen. Bauern halten sich Katzen als Mäusefänger. Es ist
       denen egal, ob die sich vermehren. Meine private Katze habe ich von einem
       Bauern, der die ansonsten getötet hätte.
       
       Was kann man gegen das Problem tun? 
       
       Ich bin für Kastration und gegen Züchtung. Das Fehlen von Sterilisierung
       ist auch der Grund, warum es in anderen Ländern ein großes Problem ist.
       Setzt man Katzen aus, vermehren sie sich unkontrolliert.
       
       Viele möchten eine junge Katze vom Züchter. 
       
       Es gibt so viele Katzen in Tierheimen, die auf ein Zuhause warten, da finde
       ich es traurig, wenn man stattdessen züchtet. Ich habe hier Katzen mit
       Behinderung sowie junge und alte Tiere. Das soll zeigen, dass auch ältere
       Katzen noch schöne Jahre haben können, wenn man ihnen ein gutes Zuhause
       gibt. Ich habe mit meinem Café eine Plattform gefunden, auf der ich das
       vermitteln kann.
       
       Arbeiten Sie mit Tierschutzverbänden zusammen? 
       
       Ja, meine sechs Katzen im Café habe ich über die Flying Cats und Puss in
       Boots bekommen. Mit denen arbeite ich zusammen und informiere auch die
       Gäste. Dafür gibt es hier im Café eine Pinnwand, auf der weitere herrenlose
       Katzen und zum Teil auch Geschwister von meinen Katzen weitervermittelt
       werden. Meine Mitarbeiter haben viel auf die Pinnwand verwiesen. Wenn ich
       bediene, teile ich das den Gästen auch mit.
       
       8 Aug 2017
       
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