# taz.de -- Neues Wohnen an der Hauptstraße
       
       > Nachverdichtung Um dem jährlichen Soll zu entsprechen, nimmt sich Altona
       > schwierige Flächen vor
       
       Bis jetzt versprühen sie weder wohnlichen noch städtischen Charme. An der
       Luruper Hauptstraße/Luruper Chaussee und der Sülldorfer/Osdorfer Landstraße
       im Hamburger Westen stehen da und dort Einfamilienhäuser. Je näher die
       vierspurigen Straßen der Innenstadt kommen, desto mehr mehrstöckige
       Mietshäuser tauchen auf, derzeit aber insgesamt noch vereinzelt.
       
       Dazwischen, verstreut und in meist niedriger Dichte: Autowaschanlagen,
       Lebensmitteldiscounter, Kleingärten. Das soll sich in den nächsten Jahren
       ändern. Der Bezirk Altona sieht an den beiden stark befahrenen so genannten
       Magistralen Potenzial für eine Nachverdichtung des Wohnungsbaus mit bis zu
       20.000 „Wohneinheiten“.
       
       „Ich bin der Überzeugung, dass das die richtige Antwort ist“, sagte Frank
       Conrad, Fachamtsleiter Stadt- und Landschaftsplanung beim Bezirksamt, bei
       der Vorstellung des Planungsvorhabens. Stadtplaner und -forscher aus dem
       ganzen Bundesgebiet waren Ende Juni ins Altonaer Museum gekommen, um sich
       auszutauschen über das unlängst vom Bundesministerium für Umwelt,
       Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit initiierte, auf drei Jahre angelegte
       [1][Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“].
       
       Neben Aalen, Berlin, Ludwigsfelde, Offenburg, Regensburg, Solingen und
       Trier ist Altona von acht teilnehmenden Projekten das einzige in
       Norddeutschland; sie sollen Antworten finden auf drängende Fragen der
       Wohnungsbaupolitik. Mit dem Hinweis, dass Altona schon immer eine Art
       „gallisches Dorf in Hamburg in Sachen Stadtplanung“ gewesen sei, betonte
       Fachamtsleiter Conrad, dass es nicht darum ginge, die vom Senat ausgegebene
       Strategie „Wohnen an neuen Standorten“ zu verfolgen, sondern vielmehr an
       „richtigen“ Standorten zu bauen.
       
       Dem stetigen Wohnungsbau zum Trotz dürften die Flächen für Freizeit,
       Naturschutz und Gewerbe nicht immer kleiner werden. Vielmehr müssten
       geeignete, bislang unbeachtete Flächenpotenziale mobilisiert werden – zum
       Beispiel an stark befahrenen Straßen.
       
       Um diese bislang eher unwirtlichen Hauptstraßen „zur Visitenkarte des
       Bezirks“ zu entwickeln, an denen bis zu 20.000 qualitätsvolle Wohneinheiten
       entstehen können, haben Planer einige Hürden aus dem Weg zu räumen. Da ist
       das Lärm- und Immissionsproblem an den verkehrsreichen Straßen. Und da ist
       das Problem der kleinteiligen Eigentümerstruktur. Trotz aller
       Schwierigkeiten sehen sich die Planer auf dem richtigen Weg. Darijana Hahn
       
       28 Jul 2017
       
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 (DIR) Darijana Hahn
       
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