# taz.de -- Portrait: Der Gottschalk und der Arzt
       
 (IMG) Bild: Seit zweieinhalb Jahren Veganer: Gordon und Aljosha
       
       Mit Leichtigkeit erobern sie das Internet: Die Tierrechtsorganisation Peta
       zeichnet sie dieses Jahr als beste Youtuber mit dem Peta Progress Award
       aus. Auf ihrem Kanal „Vegan ist ungesund“ machen Gordon Prox und Aljosha
       Muttardi Videos über Veganismus. Ihre Strategie: Humor.
       
       Dabei war Videosmachen Neuland für die beiden. „Ich war vorher eigentlich
       kamerascheu“, sagt Aljosha. Doch der Drang, gegen das Stigma des Veganismus
       vorzugehen, war größer. „Da ich wie eine junge, schöne Version von Thomas
       Gottschalk aussehe, war für uns klar, dass wir Videos machen mussten“, sagt
       Gordon mit einem Augenzwinkern.
       
       Erst seit neun Monaten sind die beiden Hamburger auf Sendung,
       veröffentlichen wöchentlich Videos und werden durchschnittlich 20.000 Mal
       geklickt. In ihren Videos spielen sich Gordon und Aljosha die Bälle zu und
       lassen keine Möglichkeit aus, sich übereinander lustig zu machen. Hinzu
       kommen flotte Schnitte, eingeblendete Meme und peppige Musik. So vermitteln
       die beiden spielerisch umfangreiches Wissen über Veganismus.
       
       Während Gordon sagt, dass er „eigentlich nur Humor kann“, trumpft der
       zurückhaltende Aljosha mit Expertenwissen auf. In den Sendungen mimt er
       häufig einen skeptischen Arzt. Privat arbeitet der 29-Jährige als
       Anästhesist in einem Hamburger Krankenhaus. Gordon hat auch beruflich mit
       sozialen Medien zu tun, und „seitdem die gesehen haben, dass Gordon Videos
       kann, mache ich jetzt hauptsächlich Videos“, freut sich der 31-Jährige.
       
       Mit „Vegan ist ungesund“ wollten sie eine ganz bestimmte Zielgruppe
       erreichen: Nicht-Veganer. „Wir haben einfach bei Youtube ‚vegan ist‘
       eingegeben und heraus kam ‚ungesund‘“, erläutert Gordon die Namensfindung.
       In ihren Videos wollen sie mit Vorurteilen gegenüber Veganern aufräumen und
       wollen auch bekehren.
       
       „Wir haben schon unzählige Zuschriften von Menschen erhalten, die durch uns
       vegan geworden sind“, erzählt Aljosha stolz. Dass der Anklang so groß sein
       würde, hätten sie nicht erwartet. Für beide ist jedoch klar: „Es sollte so
       sein.“ Auch wenn da Ironie mitklingt. Schließlich geht es um die gute
       Sache.
       
       Katharina Kücke
       
       4 Aug 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katharina Kücke
       
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