# taz.de -- Vorbericht zum Confed-Cup-Finale: „Wir haben Eier“
       
       > Das Spiel in der Gruppenphase des Confed Cups ging 1:1 aus. Nun treffen
       > Chile und Deutschland im Finale erneut aufeinander. Es trieft vor Pathos.
       
 (IMG) Bild: Eine Szene aus dem Gruppenspiel: Charles Aranguiz (l.) und Julian Draxler
       
       St. Petersburg dpa | Die Vitrine in der Zentrale des Deutschen
       Fußball-Bundes soll sich weiter füllen. Nach dem EM-Sieg der U21-Junioren
       will Joachim Löws Perspektivkader den goldenen Confed-Cup-Pokal aus
       Russland mit in die Heimat bringen. Im Krestowski Stadion von St.
       Petersburg wartet Südamerika-Champion Chile im Finale (20.00 Uhr/MESZ/ZDF)
       des WM-Testlaufs auf die junge deutsche Fußball-Nationalmannschaft.
       
       PREMIERE: Zum dritten Mal ist Deutschland beim Confederations Cup dabei. Im
       Finale stand der vierfache Weltmeister beim Turnier der Konföderationen
       noch nie. 1999 scheiterte eine echte B-Elf unter Trainer Erich Ribbeck
       schmachvoll in der Gruppenphase. 2005 entfachten Lukas Podolski, Bastian
       Schweinsteiger und Co. beim Heimturnier einen ersten Hauch von
       Sommermärchen und wurden Dritter. Was fast vergessen ist: 1997 als
       Europameister und 2003 als WM-Zweiter war der DFB eingeladen, verzichtete
       aber auf eine Teilnahme an dem damals ungeliebten Turnier.
       
       PERSONAL: Joachim Löw hat für das Endspiel personelle Veränderungen im
       Vergleich zum Halbfinal-Sieg gegen Mexiko (4:1) angekündigt. Seine
       Aufstellung verraten wollte der Bundestrainer aber natürlich nicht.
       Wahrscheinlich wird Joshua Kimmich aus der Innenverteidigung wieder auf die
       rechte Außenbahn rücken. Niklas Süle oder der zuletzt nicht berücksichtige
       Shkodran Mustafi könnten den Platz einnehmen. Benjamin Henrichs bliebe nur
       ein Platz auf der Bank. Fraglich ist, ob Emre Can wieder in die
       Startformation kommt. Dann würde sich Löw für eine defensivere Variante
       entscheiden und müsste Lars Stindl oder Timo Werner auf die Bank setzen.
       
       KONTRAHENT: Chile! Der Südamerika-Meister bringt Löw weiter zum Schwärmen.
       „Chile ist ein kleines Land. Sie gewinnen gegen Argentinien, Brasilien,
       Kolumbien die Copa América.“ Chile habe „acht, neun, zehn, elf
       Weltklassespieler“, die bei großen Vereinen eine wichtige Rolle spielen,
       sagte Löw noch am Vorabend der Partie. Bislang hat Deutschland aber von
       vier Pflichtspielen keines verloren. In der Gruppenphase in Kasan gab es in
       der vergangenen Woche das hart erkämpfte 1:1. Von insgesamt acht Partien
       konnte die DFB-Auswahl fünf für sich entscheiden. Zweimal siegten die
       Chilenen, zuletzt vor fast 50 Jahren im Dezember 1968 mit 2:1 in Santiago.
       
       Bei den Chilenen werden martialische Töne angeschlagen: „Wie immer werde
       ich mein Leben geben“, sagt Arturo Vidal über das Finale. Der ehemaliger
       HSV-Spieler Marcelo Diaz: „Das Verlangen, unser Land zu repräsentieren, ist
       immer stärker gewesen als jede Müdigkeit oder jeder Schmerz.“ Und Torhüter
       Claudio Bravo ergänzt: „Wr haben Eier!“
       
       TROPHÄE: Timo Werner, Leon Goretzka und Lars Stindl haben gute Chancen auf
       eine persönliche Trophäe. Werner und Goretzka führen die Torjägerliste mit
       je drei Toren an. Dahinter folgt Cristiano Ronaldo mit zwei
       Turnier-Treffern, gleichauf mit Stindl. Der Portugiese Ronaldo ist beim
       Spiel um Platz drei des Fußball-Europameisters gegen Mexiko aber aus
       privaten Gründen nicht mehr dabei. Je ein Tor haben insgesamt 19 Spieler
       der verbliebenen vier Teams auf dem Konto, darunter Julian Draxler, Kerem
       Demirbay und Amin Younes. Bei Tor-Gleichstand entscheidet die Anzahl der
       Torvorlagen und dann die geringere Spielzeit über die Reihenfolge.
       
       2 Jul 2017
       
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