# taz.de -- Donald Trumps Russland-Verbindungen: Die Amtsenthebung ist in weiter Ferne
       
       > Die Affäre um den Sohn des US-Präsidenten ist nur ein Mosaiksteinchen.
       > Noch kann Trump senior beruhigt schlafen.
       
 (IMG) Bild: Wie der Vater so der Sohn: Donald Trump Jr.
       
       New York taz | „Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue jemanden erschießen
       und keinen Wähler verlieren“, hat Donald Trump über die seltsam kritiklose
       Faszination gesagt, die er bei seinen AnhängerInnen ausgelöst hat. Damit
       hat er recht behalten. Zwar sinkt Trumps Popularität in den Umfragen.
       Während die außerparlamentarische Opposition, die Demokraten und ein
       kleiner Teil der Republikaner Argumente gegen ihn sammelt, lässt sich
       Trumps Wählerbasis aber von nichts beeindrucken.
       
       Den Komplex Russland – von den Ermittlungen des FBI über die Untersuchungen
       des US-Kongressess bis hin zu den zahlreichen Enthüllungen der Medien –
       halten Trumps AnhängerInnen für ein billiges Ablenkungsmanöver. Es scheint,
       als würden sie nicht bemerken, dass ihr Präsident keine der versprochenen
       Reformen umsetzt, die ihnen nutzen würden.
       
       Auf der anderen Seite, bei den ErmittlerInnen und bei PolitikerInnen,
       laufen die Vorbereitungen auf ein Impeachment – ein Amtsenthebungsverfahren
       gegen Trump – auf Hochtouren. Ein solches Verfahren, das hat sich in den
       1990er Jahren bei Bill Clinton gezeigt, ist langwierig, hochpolitisch und
       hat einen offenen Ausgang. Solange die Mehrheiten im Kongress
       republikanisch bleiben, hat ein Impeachment kaum eine Chance. Aber im
       November 2018 sind Halbzeitwahlen. Darauf setzen die DemokratInnen.
       Allerdings haben sie bislang bei Nachwahlen keinen Erfolg an der Urne.
       
       Ein Treffen von [1][Trump jr. im Wahlkampf] mit einer russischen Anwältin
       ist kein Verbrechen. Aber mit dem Sohn sind die geheimen Absprachen mit
       kremlnahen russischen Vertretern noch näher an den US-Präsidenten gerückt.
       Wenn nachgewiesen werden kann, dass Trump senior von den Kontakten wusste,
       wäre klar, dass dieser die US-Öffentlichkeit über seine russischen Kontakte
       belogen hat. Damit käme ein weiteres Mosaikstück zu einer potenziellen
       Anklage gegen ihn hinzu.
       
       11 Jul 2017
       
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