# taz.de -- Nach Messerangriff an US-Airport: FBI nimmt Terrorermittlungen auf
       
       > Ein Mann sticht einem Polizisten am Flughafen von Flint in den Hals.
       > Dabei soll er „Gott ist groß“ auf Arabisch gerufen haben. Der Angreifer
       > sitzt in Untersuchungshaft.
       
 (IMG) Bild: Polizist im Hinterhof des Hauses, in dem der mutmaßliche Angreifer zuletzt gelebt hat
       
       FLINT ap | Nach einem Messerangriff auf einen Polizisten am Flughafen von
       Flint im US-Staat Michigan hat ein Gericht Untersuchungshaft für den
       Verdächtigen angeordnet. Der 49-Jährige sei am Mittwoch nach dem Vorfall zu
       einer Anhörung erschienen, die Staatsanwaltschaft gab zunächst eine
       Strafanzeige wegen unrechtmäßiger Gewaltanwendung heraus. Das FBI behandelt
       die Messerstecherei als Terrorattacke. Der Polizist erlitt durch den
       Angriff Stichwunden am Hals, laut Polizei war er in stabilem Zustand.
       
       Der aus dem französischsprachigen Québec stammende Mann soll im Laufe der
       Attacke zudem etwas über in Syrien, Irak und Afghanistan getötete Menschen
       gerufen haben. Augenzeugen sagten zudem, der Angreifer habe während des
       Vorfalls „Allahu Akbar“, arabisch für „Gott ist groß“, gerufen. Einem
       Medienbericht zufolge hat der Verdächtige die kanadische und tunesische
       Staatsbürgerschaft und lebte die vergangenen zehn Jahre mit seiner Frau und
       drei Kindern in Montreal.
       
       Der zuständige FBI-Ermittler David Gelios beschrieb den mutmaßlichen
       Angreifer als „einsamen Wolf“, der vermutlich allein gehandelt habe. Es
       gebe keine Informationen darüber, dass er speziell trainiert worden sei.
       Der Mann sei kooperativ und spreche mit den Ermittlern.
       
       Die Staatsanwaltschaft kann noch weitere mutmaßliche Vergehen zu der
       Strafanzeige hinzufügen, während sie an der Ausarbeitung einer Anklage
       sitzt. Über deren Zulassung entscheidet später eine Jury. Die
       Untersuchungshaft wurde zunächst bis zum kommenden Mittwoch verhängt.
       
       ## Wohnungsdurchsuchung in Montreal
       
       Laut FBI betrat der Verdächtige die USA am 16. Juni legal und kam am
       Mittwochmorgen am Bishop Flughafen in Flint an. Zunächst habe er sich eine
       gewisse Zeit in öffentlichen Bereichen des Airports aufgehalten, später sei
       er aus einem Badezimmer gerannt und habe den Polizisten mit einem Messer
       attackiert, dessen Klinge 20 Zentimeter lang war.
       
       Das Weiße Haus erklärte, US-Präsident Donald Trump sei über den
       Zwischenfall informiert worden. Sein Justizminister Jeff Sessions teilte
       mit, er sei stolz auf die rasche Reaktion der amerikanischen und
       kanadischen Behörden. Nach der Tat wurde der Flughafen geräumt und
       durchsucht. Es seien keine weiteren Bedrohungen festgestellt worden,
       erklärte Polizeichef Mike Shaw.
       
       Währenddessen durchsuchte die Polizei in Kanada eine Wohnung in Montreal.
       Fernsehaufnahmen zeigten, wie die Einsatzkräfte mindestens eine Person aus
       einem Gebäude begleiteten, in dem der Verdächtige vermutlich lebte.
       
       Die Behörden in Flint verstärkten die Sicherheitsvorkehrungen rund um das
       einige Kilometer entfernte Rathaus. Bürgermeisterin Karen Weaver sagte, die
       Situation sei unter Kontrolle. Flint liegt etwa 80 Kilometer nordwestlich
       von Detroit.
       
       22 Jun 2017
       
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