# taz.de -- Trump und seine Russland-Verstrickungen: Spitzelchefs unter Druck gesetzt
       
       > Neue Vorwürfe gegen Trump: Der NSA-Chef und der nationale
       > Sicherheitsberater sollten gegen Russland-Ermittlungen intervenieren.
       
 (IMG) Bild: Geheimdienstdirektor Dan Coats und NSA-Direktor Michael Rogers (2. und 3. v.l.) sollen ausagen. Donald Trump wollte ihnen sagen, was sie aussagen sollen
       
       Washington afp/rtr | US-Präsident Donald Trump sieht sich mit neuen
       Vorwürfen im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu möglichen Absprachen
       seines Wahlkampfteams mit Russland konfrontiert. Die Washington Post
       [1][berichtete am Montagabend], Trump habe im März zwei führende
       Geheimdienstvertreter aufgefordert, sich öffentlich gegen die Ermittlungen
       zu positionieren.
       
       Der Präsident habe den Chef des Geheimdiensts NSA, Michael Rogers, und den
       Nationalen Geheimdienstdirektor Dan Coats gebeten, öffentlich zu
       bestreiten, dass es Belege für Absprachen seines Teams mit Russland gebe,
       berichtete die Zeitung. Beide hätten dies abgelehnt. Die Washington Post
       beruft sich in ihrem Bericht auf übereinstimmende Angaben von
       Behördenvertretern.
       
       Die Intervention des Präsidenten erfolgte demnach, nachdem der damalige
       Chef der Bundespolizei FBI, James Comey, öffentlich bestätigt hatte, dass
       seine Behörde seit Juli 2016 zu den möglichen Kontakten des Trump-Teams mit
       Russland ermittle.
       
       ## Das Weiße Haus wirbt externe Juristen an
       
       Der neue Bericht der Washington Post wirft abermals die Frage auf, ob Trump
       auf unstatthafte Weise die Ermittlungen zu beeinflussen versuchte. Der
       Präsident hatte Comey kürzlich als FBI-Chef gefeuert und diese Entlassung
       auch in Zusammenhang mit den Russland-Ermittlungen gestellt.
       
       Wie die Washington Post weiter berichtete, wirbt das Weiße Haus derzeit
       externen Rechtsbeistand zum Umgang mit den Russland-Ermittlungen an. Trump
       lasse ein Team aus hoch angesehenen Juristen zusammenstellen, wofür bereits
       mehrere Kandidaten im Gespräch seien. Sie sollten außerhalb der
       Rechtsabteilung des Weißen Hauses arbeiten.
       
       Dass US-Präsidenten in schwierigen juristischen Fragen externen
       Rechtsbeistand suchen, ist nicht ungewöhnlich. Auch der frühere Präsident
       Bill Clinton und andere Präsidenten stützten sich auf den Sachverstand
       externer Juristen.
       
       ## Michael Flynn will doch nicht aussagen
       
       Der US-Senat muss unterdessen bis auf weiteres auf einen der wichtigsten
       Zeugen im Untersuchungsverfahren zu den mutmaßlichen Russland-Beziehungen
       von Trump verzichten. Trumps ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater
       Michael Flynn teilte nach Angaben von Senatsmitarbeitern dem
       Geheimdienstausschuss am Montag in einem Brief mit, dass er einer Vorladung
       des Gremiums nicht Folge leisten werde.
       
       Der pensionierte General berief sich auf das von der Verfassung garantierte
       Recht, sich nicht selbst belasten zu müssen. Es war zunächst unklar, wie
       der Ausschuss reagieren wird. Der republikanische Senator James Lankford,
       der dem Komitee angehört, schrieb via Twitter: „Wir werden die Wahrheit
       herausbekommen, so oder so.“ Flynns Anwalt äußerte sich zunächst nicht.
       
       23 May 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.washingtonpost.com/world/national-security/trump-asked-intelligence-chiefs-to-push-back-against-fbi-collusion-probe-after-comey-revealed-its-existence/2017/05/22/394933bc-3f10-11e7-9869-bac8b446820a_story.html?hpid=hp_hp-top-table-main_trumprussia-629pm%3Ahomepage%2Fstory&utm_term=.edb70857308b
       
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