# taz.de -- nord.thema: „Geleistetes anerkennen“
       
       > Studiengang Das Pädagogik-Institut der Universität Oldenburg fördert
       > MigrantInnen und Geflüchtete
       
       „Pädagogisches Handeln in der Migrationsgesellschaft“ – so heißt ein neuer
       Studiengang, den die Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg ab dem
       kommenden Wintersemester jährlich anbietet. Vorwiegend MigrantInnen und
       Geflüchtete können einen Bachelor of Arts (BA) erlangen. Er qualifiziert
       sie nicht nur für einen anschließenden Masterstudiengang, sondern auch für
       Tätigkeiten in kulturellen Einrichtungen und in den Bereichen Erziehung,
       berufliche Orientierung, Jugend- und Flüchtlingssozialarbeit.
       
       „Die Studierendenschaft in Deutschland muss langfristig heterogener
       werden“, findet Andrea Hertlein vom Institut für Pädagogik der Uni
       Oldenburg. Mithilfe des Studiengangs sollen MigrantInnen und Geflüchtete
       wieder in Berufe, Ausbildungen oder Studiengänge einsteigen können, die sie
       bereits in den Herkunftsländern ausgeübt oder begonnen haben. Dafür können
       die ersten beiden Semester eines im jeweiligen Herkunftsland begonnen
       Studiums im pädagogischen Bereich angerechnet werden. „Es geht darum, schon
       Geleistetes anzuerkennen – und zwar universitär und sozial“, betont
       Hertlein.
       
       Dafür sei allerdings eine Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zu dem
       Studiengang nötig. Die Bewerbung kann bisher ausschließlich online über
       eine universitätsexterne Plattform erfolgen und kostet 75 €. „Um formale
       Hürden kommen wir leider nicht drumrum“, sagt Hertlein. Die Finanzierung
       des Studiengangs hingegen ist langfristig gesichert. „Wenn ein Bewerber in
       diesem Jahr keinen Platz bekommt, hat er im nächsten Jahr ganz sicher eine
       neue Chance“, sagt Hertling.
       
       Nicht nur deswegen sei der Studiengang ein Vorreiter. „Viele MigrantInnen
       und Geflüchtete leben in prekären Situationen, weil sie nicht in den Jobs
       arbeiten können, für die sie eigentlich qualifiziert sind“, sagt sie. Genau
       an diese Menschen richte sich der Studiengang. Hertling fordert: „Ähnliche
       Ansätze sind in allen Bereichen wichtig, nicht nur in der Pädagogik.“
       
       Lena Eckert
       
       3 Jun 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lena Eckert
       
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