# taz.de -- Demo gegen Diskriminierung
       
       > Inklusion Der Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen zog auch
       > in diesem Jahr wieder viele BremerInnen auf die Straße. Mit Megaphonen
       > und Trillerpfeifen demonstrierten sie für eine barrierefreie Stadt
       
       Zum 25. Mal fand am Mittwoch der Bremer Protesttag gegen Diskriminierung
       behinderter Menschen statt. Rund 250 DemonstrantInnen zogen unter dem Motto
       „Wir gestalten Bremen und Bremerhaven“ durch die Bremer Innenstadt.
       
       Unter ihnen Gehörlose, Blinde und Menschen mit Gehbehinderungen. Was alle
       diese Menschen vereint und an der Demo teilnehmen ließ, ist die Forderung
       nach mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Viele Menschen mit
       Behinderung nutzten die Demonstration, um ihrem Ärger Luft zu machen. In
       spontanen Redebeiträgen bemängelten sie, dass es keine Chancengleichheit
       zwischen ihnen und Menschen ohne Behinderung gäbe, dass sie in den
       Behindertenwerkstätten kaum Geld verdienen würden und im Alltag mit vielen
       Barrieren zu kämpfen hätten.
       
       Zur Veranstaltung aufgerufen hatte der Arbeitskreis Bremer Protest, der
       sich aus unterschiedlichen Organisationen der Behinderten-Selbsthilfe
       zusammensetzt. Für den Arbeitskreis standen beim diesjährigen Protesttag
       vor allem Forderungen, die das barrierefreie wohnen betreffen im
       Mittelpunkt. Bremen müsse für mehr bezahlbare barrierefreie Wohnungen
       sorgen.
       
       Auf der Abschlusskundgebung betonte Wilhelm Winkelmeier vom Verein
       „Selbstbestimmt Leben“, dass in den letzten 25 Jahren viele Forderungen
       behinderter Menschen umgesetzt wurden, wie zum Beispiel die Einsetzung
       eines Landesbehindertenbeauftragten. Für ein vollständig barrierefreies
       Leben in Bremen müsse aber noch viel getan werden. Er hoffe deswegen, dass
       der Arbeitskreis Bremer Protest seine Arbeit auch in diesem Jahr weiter
       fortsetzten werde.
       
       Joachim Steinbrück, Landesbehindertenbeauftragter, betonte die Bedeutung
       der Demo:: „Um ein vollständig barrierefreies Bremen zu erreichen, ist ein
       gemeinsames Handeln nötig.“ Desweiteren unterstrich er in seiner Rede die
       Forderungen des Arbeitskreises Bremer Protest: „Wir wollen in dieser Stadt
       mitmachen, wollen gut wohnen und die Bahnen barrierefrei nutzen können. Wir
       wollen nicht mehr als alle anderen auch, teilhaben am gesellschaftlichen
       Leben.“ Für Steinbrück steht fest, dass dies noch ein langer Weg sei. In
       vielen Verwaltungen sei das Thema Barrierefreiheit nicht präsent.
       
       Der Protesttag gegen Diskriminierung und für Gleichstellung behinderter
       Menschen findet jedes Jahr Anfang Mai in vielen europäischen Städten statt.
       
       Maxi
       
       4 May 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Maximilian Schmidt
       
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