# taz.de -- Der Frieden wächst in Ristedt
       
       > PROJEKT Im Landschulheim proben junge Musiker aus Konfliktländern
       > harmonisches Zusammenleben – und einen Friedenssong, der in Bremen
       > uraufgeführt wird
       
 (IMG) Bild: „Make music. Not war“: ein Slogan, den die Jugendlichen mit Inhalt füllen
       
       von Maximilian Schmidt
       
       Unter dem Motto „Make music. Not war“ haben sich im Landschulheim Ristedt
       44 Jugendliche aus acht verschiedenen Konfliktländern versammelt. Zum
       ersten Mal veranstaltet der Verein Natur-Kultur mit 20
       Partnerorganisationen dieses Projekt. Die Jugendlichen kommen aus Israel,
       Palästina, Kosovo, Serbien, Kroatien, Bosnien, Griechenland und
       Deutschland.
       
       Ziel des Projekts ist zu zeigen: Trotz der Spannungen zwischen den Ländern
       können ihre Menschen friedlich zusammenleben, voneinander lernen – und
       gemeinsam etwas schaffen: Musik zum Beispiel. Mit den in den Workshops
       erarbeiteten Stücken und einem gemeinsam komponierten Friedenssong tritt
       die Combo heute Abend erstmals auf, im Paddy’s am Bremer Hauptbahnhof. Und
       am Samstag ganztägig in der City auf der Straße.
       
       „Musik schafft es wie kaum etwas anderes, eine Verbindung zwischen
       verschiedenen Kulturen herzustellen“, sagt Darko Mitevski, Leiter des
       Projekts. Und das scheint auch zu gelingen. Eine Teilnehmerin aus dem
       Kosovo erzählt: „Als ich hierher kam, hatte ich ein bisschen Angst vor der
       angespannten Atmosphäre.“ Aber die Sorge war grundlos: „Seit dem ersten Tag
       pflegen alle hier einen super offenen Umgang miteinander.“ Die politischen
       Konflikte spielen allenfalls eine untergeordnete Rolle. Die TeilnehmerInnen
       sind nicht hier, weil sie die lösen oder die Vergangenheit besprechen
       wollen. Alle möchten in die Zukunft schauen und zeigen, dass ein
       friedliches Miteinander möglich ist. Auch in den Heimatländern der
       TeilnehmerInnen stößt das Projekt weitgehend auf positive Resonanz. Freunde
       und Familien freuen sich über das Engagement der Jugendlichen, aber auch
       die Partnerorganisationen aus den Herkunftsländern sind begeistert von dem
       Projekt und verbreiten Videos und Musik, die während der Workshops
       entstehen und über Youtube geteilt werden.
       
       In unterschiedlichen Workshops versuchen die Jugendlichen, die musikalische
       Entwicklung ihrer Länder zu zeigen. Im Anschluss wird ein berühmter Song
       aus dem Land der Präsentierenden vorgespielt, den die TeilnehmerInnen dann
       in unterschiedlichen Gruppen neu interpretieren.
       
       Den Veranstaltern des Projekts „Make music. Not war.“ ist es wichtig, dass
       die Jugendlichen miteinander lernen und es keine Lehrenden gibt. Die
       Jugendlichen gestalten deswegen sowohl die Workshops wie auch alles andere
       selbst.
       
       Ziel des Projekts ist auch, Jugendliche dafür zu mobilisieren, sich weiter
       in ihren Heimatländern für Frieden zu engagieren. Auch das scheint zu
       funktionieren. Viele TeilnehmerInnen fühlen sich motiviert, mehr für ein
       friedliches Zusammenleben zu tun. Um den Spirit des Projekts mitnehmen zu
       können, spielen die MusikerInnen ihren Friedenssong am Freitag in der
       Modern Music School Bremen ein. Auch wollen sie ihre Geschichten und Klänge
       mit den Menschen in Bremen teilen – durch ihre Auftritte in der Stadt.
       
       Heute, 21 Uhr, Paddy’s;
       
       Samstag, 22. 4., ab 11.30 Uhr, Bremer City
       
       20 Apr 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Maximilian Schmidt
       
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